Der Oberbürgermeister zapft am ersten Wiesn-Tag pünktlich um 12.00 Uhr das erste Bierfass an und eröffnet damit das Volksfest. Die Zahl der Schläge, die ein Stadtoberhaupt braucht, prägt sein Ansehen mit. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ist in gewisser Weise Rekordhalter. Außer bei seiner ersten Wiesn 2014 hat er alljährlich nur zwei Schläge gebraucht. Der einzige OB, der das zuvor schaffte, war Reiters Vorgänger Christian Ude (SPD). Ude kam 2005 erstmals mit zwei Schlägen aus. Aber er brauchte dazu etliche Jahre und zahlte Lehrgeld: In seinem ersten Amtsjahr 1993 ertönten "Aufhören, Aufhören"-Rufe - er brauchte sieben Schläge.
Übung vor dem Anstich
Um derartige Blamagen zu vermeiden, trainieren die Oberbürgermeister vor dem Fest. Anzapf-Trainer ist ein erfahrener Brauer. Begründet hat das Ritual 1950 Oberbürgermeister Thomas Wimmer (SPD). Er brauchte damals ganze 19 Schläge.