Kunstaktion: Schilderaustausch an der CSU-Landeszentrale

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CSU reagiert empört auf Aktion mit CDU-Banner

Nach der Protest-Aktion des Zentrums für politische Schönheit, bei der das CSU-Schild an der Zentrale in München durch ein CDU-Banner ausgetauscht wurde, hat nun die Partei Stellung genommen. Wenig überraschend: Die Offiziellen sind verärgert.

Über dieses Thema berichtet: Bayern am .

Das Zentrum für politische Schönheit hatte gestern mit einer Protest-Aktion für Aufsehen gesorgt. Mittels einer Hebe-Bühne tauschten sie das CSU-Schild an der Landeszentrale in München gegen ein CDU-Banner aus. Die CSU reagierte nun äußerst angefressen. "Von Spaß kann man in dem Zusammenhang nicht reden", empört sich Jürgen Fischer, Leiter der CSU-Pressestelle.

CDU-Banner konnte zunächst nicht abgenommen werden

Die Aktion startete gestern mit Musik eines bayerischen Duos, während der Versammlungsleiter Philipp Ruch über die Einnahme der CSU-Parteizentrale sprach, schließlich sei die CDU am Erfolg der CSU maßgeblich beteiligt.

Neben dieser satirischen Rede sprach auch ein Würzburger Pfarrer vor etwa 60 Teilnehmern der Kundgebung und verurteilte die Flüchtlingspolitik der CSU. Während die Demonstranten in einem ruhigen Teil 50 Meter entfernt vom Haupteingang den Reden zuhörten, machte sich unbemerkt von der Polizei ein Aktivist im Korb einer Hebebühne am großen CSU-Schild des Gebäudes zu schaffen und überklebte es mit einem CDU-Logo.

Bei der Aktion habe es von einigen Demonstranten Widerstand gegen Polizeibeamte gegeben, es werde ermittelt. so der Pressesprecher. Es gelang der Polizei nicht, dass Banner sofort zu entfernen. Erst am Morgen konnte es abgenommen werden.

Protest gegen die CSU

Das Aufhängen des CDU-Banners ist eine von mehreren Aktionen, die sich jüngst in Bayern gegen die gegenwärtige Politik der CSU richten. Zuletzt ging die Internetseite cdu-bayern.de online. Dabei handelt sich es aber nicht um einen Landesverband der CDU – "CDU" soll in dem Fall für "Club der Unterstützerinnen und Unterstützer einer menschlichen Politik in Bayern" stehen. Das auf der Homepage ausgegebene Ziel sei es, "eine Plattform für Aktivitäten der außer- und innerparlamentarischen Opposition gegen eine Politik der 'Bavarian Angst' aufzubauen."

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, steckt die Lach- und Schießgesellschaft hinter der Internetseite. Deren Betreiber Till Hofmann teilte der SZ mit, dass sich bereits 500 Leute angeschlossen hätten", aus dem gesamten Spektrum von wertkonservativ bis linksgrün".

Von David Herting, Jasper Ruppert und Steffi Wagner