Nachdem Glyphosat in der EU für weitere fünf Jahre zugelassen wurde, wollen Umweltschützer nun ein nationales Verbot erwirken. Deswegen übergeben sie beim CSU-Parteitag in Nürnberg heute 500.000 Unterschriften gegen den Unkrautvernichter. An der Protestaktion sind der Bund Naturschutz, Campact und das Umweltinstitut München beteiligt.
Kritik an Landwirtschaftsminister Schmidt
Die Umweltschützer kritisieren vor allem den Alleingang von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU). Dieser hatte in Brüssel für die Verlängerung von Glyphosat gestimmt, obwohl Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) dagegen war. Demnach hätte sich Schmidt bei der Abstimmung im EU-Parlament enthalten müssen. Der Mittelfranke, mit Wahlkreis in Fürth, wurde daraufhin auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gerügt.
Schädlichkeit von Glyphosat umstritten
Wissenschaftler streiten sich seit längerem, ob Glyphosat krebserregend ist. Viele Forscher sehen darüber hinaus einen Zusammenhang zwischen dem Unkrautvernichter und dem Artensterben. Mehr als eine Million Europäer hatten eine Bürgerinitiative zum Verbot von Glyphosat unterstützt.