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Campus-Politik in Viechtach: "Kommunen nicht überfordern"

Die bayerische Staatsregierung sollte für Technologiecampi in wirtschaftsschwachen Regionen mehr Geld zahlen. Man überfordere die Kommunen mit solchen "Geschenken", sagt Alexander Muthmann zur Debatte um einen neuen Technologiecampus für Viechtach.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Viechtach (Lkr. Regen) sei ein gutes Beispiel für die Zwickmühle, in der ländliche Kommunen stecken, wenn die Staatsregierung einen solchen Campus in Aussicht stellt, so der Freyunger Landtagsabgeordnete von den Freien Wählern.

Man möchte das Angebot nicht ablehnen, weil man sich Impulse für die Wirtschaft und Arbeitsplätze verspricht und weil die Campi das auch tatsächlich bringen. Auf der anderen Seite können es sich ländliche Kommunen finanziell nicht leisten, die Immobilien dafür kostenfrei zur Verfügung zu stellen, so wie es der Freistatt fordert.

"Die bayerische Staatsregierung muss solche Forschungseinrichtungen selbst finanzieren, sie hat dafür auch das Geld" Alexander Muthmann, Freyunger Landtagsabgeordneter der Freien Wähler

In größeren Städten käme man auch nie auf die Idee, so viel Eigenleistung von den Kommunen zu fordern. Als Beispiel nennt Muthmann den Technologiecampus in Spiegelau, der die Bayerwaldgemeinde und den Landkreis Freyung-Grafenau jährlich rund 600.000 Euro für die Immobilie kostet. Das passe nicht damit zusammen, dass der wirtschaftsschwache Landkreis, der den Technologiecampus auf "Pump" gebaut hat, zugleich Stabilisierungshilfe erhält.

Immobilie kostet rund sieben Millionen Euro

Der Viechtacher Bürgermeister Franz Wittmann (CSU) gibt Muthmann Recht. Der geplante Campus, über den in Viechtach am kommenden Montag der Stadtrat entscheiden wird, sei ein Risiko. Die Immobilie, die die Stadt bauen und fünf Jahre mietfrei stellen muss, wird, je nach Standort, rund sieben Millionen Euro kosten. Man wisse aber nicht, ob es nach fünf Jahren weiter geht. Die Stadt habe bereits jetzt rund 20 Millionen Euro Schulden. Man würde sich leichter tun, wenn der Freistaat bauen und die Kommune nur 20 Prozent leisten müsste.

Wittmann will am Montagabend dennoch für den Campus stimmen, weil er sich Betriebsansiedlungen, Arbeitsplätze und Image für die Stadt verspricht. Im Stadtrat ist das Projekt umstritten.