Zu sehen ist ein Gebäude mit der Aufschrift "Gestalte die Zukunft deiner Stadt!"
Bildrechte: BR/Clara Westhoff

In großen Lettern wird für die Mitgestaltung der Zukunft in Fürstenfeldbruck geworben.

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Bürgerrat in Fürstenfeldbruck: Entsteht hier die Zukunft?

In Fürstenfeldbruck stecken engagierte Bürger die Köpfe zusammen, um eine Zukunftsvision für ihre Stadt zu erarbeiten. Nach den Plänen des Bürgerrats soll sich die Stadt bis 2050 etwa zum Dreh- und Angelpunkt zwischen München und Augsburg etablieren.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Wie sieht das Fürstenfeldbruck der Zukunft aus? Genau genommen im Jahr 2050? Damit beschäftigt sich nun ein Bürgerrat. Dieser hat am 26. Februar damit begonnen, Leitlinien und Visionen für die Stadt zu erarbeiten.

400 Bürger wurden angeschrieben, nur neun kamen

Rund 40 Bürgerräte gibt es aktuell bundesweit, allein in Bayern befinden sich 16 davon. Sie sollen bei politischen Fragestellungen beraten und Ideen zur Stadtentwicklung beisteuern. In Fürstenfeldbruck setzt sich dieser Rat aus drei Gruppen zusammen: Zum einen aus zufällig ausgewählten Bruckern – hierfür wurden ursprünglich 400 Personen postalisch angefragt, 20 meldeten sich zurück. Dass zum zweiten Treffen am 26. Februar nur neun im eigens gegründeten Stadtlabor erschienen, bezeichneten die Organisatoren von der Stadt zwar als ernüchternd, aber erwartbar.

Zusätzlich konnten sich Bürger auch proaktiv für den Rat melden. Dieses Angebot wurde vor allem von Personen wahrgenommen, die sich auch vorher schon in diversen Projekten engagiert haben. Unterstützt werden die Ehrenamtlichen noch von der Stadt selber sowie von sogenannten Schlüsselakteuren aus lokalen Vereinen und Organisationen.

Fürstenfeldbruck als Drehpunkt zwischen München und Augsburg

Im Rahmen einer Werkstatt hat der Bürgerrat nun damit begonnen, konkrete Ziele für den Zukunftsplan auszuarbeiten. Dieser soll die verschiedenen Aspekte des Stadtlebens behandeln – etwa Mobilität, Klimaschutz oder Wohnen. Dabei wird der Rat dazu angehalten, groß zu denken.

Über das Thema Verkehr wurde gleich zu Beginn intensiv diskutiert. Man wolle sich bis 2050 als Dreh- und Angelpunkt zwischen München und Augsburg etablieren. Gleichzeitig solle die Verkehrsbelastung sinken, sodass man in einigen Jahren mehr spielende Kinder als Autos auf den Straßen sieht. Außerdem wolle man auch in den nächsten 25 Jahren eine offene Stadt bleiben – für alle Altersgruppen und Einkommensschichten.

Zwischen Skepsis und Optimismus

Die wenigen zufällig ausgewählten Teilnehmer äußerten sich teils skeptisch über die Initiative. Ein Ratsmitglied meinte: "Ich denke, die Einbindung von Bürgern ist eine gute Sache. Aber ein bisschen habe ich mir auch gedacht, dass es Augenwischerei sein könnte, eine gewisse Alibi-Geschichte."

Die meisten Teilnehmer waren jedoch zuversichtlich, die Zukunft ihrer Stadt mitgestalten zu können. Eine Dame, die sich proaktiv für den Rat gemeldet hatte, sagte: "Ich finde es ganz toll, dass die Stadt Fürstenfeldbruck Geld hierfür ausgibt und dass es eine professionelle Organisation gibt". So könnten die Bürger Anregungen geben in Richtung grüne Stadt, Frischluftschneisen, "und vielleicht auch zur Verlagerung des Autoverkehrs".

Bis die genauen Leitlinien für die nächsten 25 Jahre ausgearbeitet sind, wird der Rat allerdings noch Ausdauer beweisen müssen.

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