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Biopark in Regensburg

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Biotechnologie: Regensburg ist Mekka für Start-Ups

Die Zahl von Firmengründungen ist seit Jahren rückläufig - besonders im Biotech-Sektor. In Regensburg gibt es nun für junge Gründer direkt neben der Uni eine Anlaufstelle. Das Ergebnis: Regensburg ist ein Start-Up-Mekka im Bereich der Biotechnologie.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Tamas Lamfalusi hält ein Din A4-Blatt in seinen Händen, auf dem ein paar trockene Bluttropfen kleben. Mit diesem Blatt Papier kann ein Kunde selbst einen Bluttest machen.

Er kann den Zettel einschicken und bei der Firma von Tamas Lamfalusi auswerten lassen. "Butsoeasy" - zu Deutsch "Doch so einfach" - heißt die Firma, die Lamfalusi mit zwei Partnern gegründet hat. Thomas Diefenthal hat die Idee überzeugt. Der Geschäftsführer des Bioparks in Regensburg hilft jungen Gründern, die im Medizin- oder Biotechnologiesektor Fuß fassen wollen. Die Hilfe ist willkommen: Denn eine Firmen-Gründung im Medizinsektor geht schon mal in die Millionen.

"Der Gründer schafft relativ schnell 80 Prozent seiner Finanzierung selbst. Aber für die restlichen 20 Prozent muss er bei der Bank bürgen. Und dann kann es Schwierigkeiten geben, wenn der Gründer alleine da steht." Thomas Diefenthal

Kurze Wege, viele Kontakte

Regensburg ist nach München in Bayern das Start-Up-Zentrum für die Biotech-Branche. 47 Firmen hat Diefenthal als Biopark-Manager schon aus der Taufe gehoben. Auf drei Gebäude verteilen sich fest installierte Labore und Büros. Vor der Tür ist die Universität. "Die Wege sind kurz. So bekommt man schnell in dem Netzwerk Kontakte. Außerdem können wir schnell reagieren, wenn wir mehr oder weniger Platz brauchen. Das hat man auf dem freien Markt nicht", argumentiert Diefenthal.

Auf der Suche nach Wirkstoffen für Krankheiten

Im Biopark sitzt auch Thomas Schubert. Der promovierte Biochemiker hat sich mit seiner Firma "2bind" auf dem Markt mittlerweile etabliert.

"Aber man muss sich natürlich auch der Risiken bewusst sein. Wir sind hier ein Dienstleister: Wir generieren relativ zügig einen Cash-Flow, weil wir Kundenprojekte abarbeiten und dafür bezahlt werden. Aber es gibt auch andere Biotechnologie-Firmen, die zum Beispiel Wirkstoffe selber entwickeln wollen. Und die haben das große Problem, Geldgeber zu finden." Thomas Schubert

Schubert sucht für Pharmaunternehmen nach Wirkstoffen gegen Krankheiten - wie Alzheimer oder HIV. Vielleicht trägt ein kleines Start-Up aus Regensburg mal dazu bei, dass manch schlimme Krankheit irgendwann nicht mehr unheilbar ist.