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Lanquaid

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Beispiel Langquaid: So rettet man 400 Jahre alten Bauernhof

Übermorgen ist Tag des offenen Denkmals. Dass viele historische Gebäude gut erhalten sind, ist der Denkmalpflege zu verdanken. Eine Arbeit, die nicht einfach ist und auch nicht billig. Ein Ehepaar in Niederbayern macht sie trotzdem.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Marie-Luise Götz und ihr Mann Alfred Ulrich besichtigen ihre Neuerwerbung in einem Ortsteil von Langquaid (Lkr. Kelheim): einen mehr als 400 Jahre alten Bauernhof. Baujahr um 1596 - und natürlich denkmalgeschützt. Die Spuren der Zeit haben an dem Gebäude genagt. Abreißen ist aber keine Option. Daher will das Ehepaar den Hof jetzt sanieren.

"Das ist eine Verantwortung für unsere Geschichte." Marie-Luise Götz

Der Hof ist ein Holzbau. Doch viele Balken sind verbogen, Wände durchbrochen, in Decken und Böden klaffen große Risse, durch die - wären sie mit Brettern nicht abgedeckt - man leicht tief fallen könnte. Zusammen mit Bauingenieur Stefan Lerzer geht das Ehepaar durch jeden Raum. Auf ihn und sein Team wartet viel Arbeit.

"Schon jetzt sind die Massivdecken das Thema. Die wieder rauszubauen, das wird ein Akt. Aber es bleibt uns ja nichts anderes übrig." Stefan Lerzer, Bauingenieur

Sanierung für eine Million Euro

Auch das Dach muss nahezu komplett erneuert werden. Ein Aufwand, der sich lohnt, meint Ingenieur Lerzer. "Den Charakter von so einem alten Haus, den können Sie mit einem neuen Haus nie erreichen."

Über eine Million Euro wird die Sanierung sicher kosten, schätzen die Bauherren. Geld, das sie nicht alleine aufbringen können. Sie hoffen daher auf Fördergelder. Die Gemeinde unterstützt sie bereits bei Planung und Behördengängen. Schließlich habe das Projekt auch einen Mehrwert für den Ort, sagt Bürgermeister Herbert Blascheck (CSU):

"So ein historisches Gebäude ist ja nicht nur Geschichte, sondern vor allem Gesicht und Identität von einem Ort. Und deshalb ist es wichtig und toll, dass man solche Gebäude erhält, saniert und auch wieder einer Nutzung zuführt." Herbert Blascheck, Bürgermeister von Langquaid

"Macht und Pracht"

Der Tag des offenen Denkmals steht dieses Jahr unter dem Motto "Macht und Pracht". Gezeigt werden soll, wie Adel, Kirche und Bürgertum ihren Führungsanspruch über Jahrhunderte durch Architektur sichtbar gemacht haben. Etliche der Gebäude sind ansonsten nicht oder nur sehr eingeschränkt zugänglich.