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Archivbild: Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und der katholische Kardinal Reinhard Marx

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Bayerische Bischöfe werben für soziales Engagement

Zum Jahreswechsel haben Bayerns Bischöfe den Einsatz für Frieden, Schwache und die Umwelt angemahnt. Der Münchner Kardinal Marx warb für ein friedliches Miteinander in Europa, Landesbischof Bedford-Strohm rief zu Zuversicht im neuen Jahr auf.

Marx, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, forderte am Abend im Münchner Liebfrauendom die Christen dazu auf, mitzuhelfen, Europa zu einem Beispiel für die Versöhnung der Völker zu machen. Auch wenn es darauf keine leichten Antworten gebe, dürfe das Projekt Europa nicht zerstört werden. Er ergänzte zum Thema Wirtschaft, diese und die Arbeit hätten dem Menschen zu dienen, nicht umgekehrt. Nicht nur auf den Profit gelte es zu schauen, sondern aufs Wohl aller.

Passaus Bischof Stefan Oster appellierte, sich für Schwache zu engagieren. Der Glaubende sehe mit dem Herzen auch in den Armen, den Kranken und Menschen auf der Flucht Jesu Gegenwart und Licht, sagte Oster laut seiner Internetseite im Passauer Dom. Daher könne man sich vornehmen, sich zum Beispiel um den alten Nachbarn zu kümmern, der einen Zuhörer brauche, oder einem Flüchtlingskind bei den Hausaufgaben zu helfen. Ferner rief Oster zum Umweltschutz auf.

Eine neue Chance

Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa erklärte, Gott gebe allen Menschen immer wieder eine neue Chance. Dies gelte besonders, wenn man meine, nur noch auf Sinnlosigkeit hin leben zu können, weil einem Schweres zugemutet worden sei, sagte Zdarsa im Augsburger Dom. Der "springende und uns rettende Punkt" sei: "Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken, seine Wege sind nicht unsere Wege. Gott ist anders."

Der Würzburger Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom rief dazu auf, Ausgegrenzte nicht zu vergessen. Man dürfe den Menschen am Anfang und am Ende des Lebens und an den Grenzen von Land und Gesellschaft nicht fallen lassen, sagte er laut Meldung seines Bistums im Würzburger Kiliansdom.

"Streit und Zerwürfnis beenden"

Bambergs Erzbischof Ludwig Schick mahnte Christen, vor Neujahr mit den Problemen des alten Jahres abzuschließen. "Schulden müssen beglichen sein, Streit und Zerwürfnis beendet, Leid und Trauer angenommen und dadurch auch überwunden werden", schrieb er auf der Internetseite seiner Erzdiözese. Eichstätts Bischof Gregor Maria Hanke befasste sich mit der Ehe. Deren Bedeutung werde in der westlichen Welt oft nicht mehr verstanden, sagte er laut Bistumsmitteilung im Eichstätter Dom. Es sei Christenpflicht, für das Evangelium von der Ehe und Familie in der Gesellschaft einzustehen.

Bedford-Strohm: Kontakt mit Gott suchen

Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm betonte in eine "Wort zum Jahreswechsel", die Menschen sollten mit ihren Sehnsüchten und Wünschen immer wieder den Kontakt mit Gott suchen. Christen könnten mit Zuversicht in das neue Jahr schauen. Denn sie vertrauten darauf, dass diese so sehr von Hass und Gewalt erschütterte Welt nicht in einem dunklen Nichts endet, sondern auf einen neuen Himmel und eine neue Erde wartet.