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Bauunternehmer will Augsburg eine Tiefgarage schenken

Über die Frage, ob die Stadt Augsburg ein Geschenk annehmen soll, wird in der Fuggerstadt gerade heftig diskutiert. Denn der frühere Augsburger Baulöwe Ignaz Walter will seiner Heimatstadt eine Tiefgarage schenken.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Eigentlich sollten Geschenke für wenig Diskussionen und vor allem für Freude sorgen, doch bei dem Geschenk des früheren Augsburger Baulöwen Ignaz Walter sieht es anders aus. Denn Walter will seiner Heimatstadt eine Tiefgarage schenken.

Tiefgarage vor dem Theater

Mitten in der Innenstadt, direkt vor dem Stadttheater soll die Garage gebaut werden – und das in Zeiten, in denen viele andere möglichst alle Autos aus der Innenstadt verbannen wollen. Am Montagabend ist Walter bei der Augsburger CSU eingeladen, um seine Idee vorzustellen.

Mehr Besucher für die Innenstadt

Mit fast 82 Jahren will der früherer Bau-Riese Walter seiner Heimatstadt, wie er sagt, "eines der schönsten Parkhäuser in Deutschland bauen". Die Stadt brauche Parkplätze, meint Walter, weil kaum jemand mehr zum Einkaufen in die Innenstadt komme, weil die Parkplatzsuche zu anstrengend sei.

"Es gibt viele Menschen, die sagen, ich fahre mit dem Fahrrad. Aber das sind dann drei oder vier Prozent. Und die, die ein eigenes Auto haben, die sagen, ich lass mir doch mein Autofahren nicht verbieten. Und wenn ich nicht mehr nach Augsburg fahren kann, dann fahre ich woanders hin. Die kommen dann halt nicht mehr." Ignaz Walter

700 neue Parkplätze

Ein helles, exklusives City-Parkhaus mit knapp 700 extragroßen Stellplätzen, Elektro-Ladestationen und Schließfächern für Radler könne da Abhilfe schaffen. Auch für die Besucher eines künftigen Augsburger wäre eine derartige Tiefgarage ideal. Und auch die Luft würde nach Walters Meinung besser, weil die Autos nicht mehr lange nach einem Parkplatz suchten.

"Dann wäre es wie in Innsbruck, in Friedberg, in Landsberg, vielen großen Städten auch. Man fährt rein, man weiß genau: Da ist die große Garage. Und dann sucht man nicht. In Augsburg sucht jedes Auto im Durchschnitt elf Minuten, verstopft die Straßen, vergiftet die Luft." Ignaz Walter

Kritik vom Fahrgastverband

Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht das Angebot des Baulöwen jedoch kritisch. Mehr Autos würden immer mehr Dreck und mehr bedeuten, so Sprecher Winfried Karg. Und ganz geschenkt sei die Garage auch nicht.

"Herr Walter hat ja nicht angekündigt, die Garage im Ganzen kostenlos zur Verfügung zu stellen, sondern hat angekündigt, dass die Einnahmen daraus dann später einmal seinen Kindern und Enkeln zugutekommen sollen. Das heißt, auch hier gilt: Es wird nicht kostenlos sein. Und dann haben wir wieder den Parkplatzsuchverkehr wie gehabt, weil die Leute eben den billigen Parkplatz suchen oder den kostenlosen." Winfried Karg, Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn

Schon vor Jahren hatte Ignaz Walter der Stadt ein ähnliches Angebot gemacht. 1996 war das Projekt dann aber durch einen von SPD und Grünen angeregten Bürgerentscheid gekippt worden. Bei der neuen Idee Walters hält sich die Stadtspitze derzeit noch bedeckt.