Der auf drei Jahre angelegte Ausbau der Strecke ist Teil des internationalen Projekts zur Verkürzung der Reisezeit zwischen der bayerischen Landeshauptstadt und Zürich. Nach Fertigstellung soll sich die Fahrt um eine auf dreieinhalb Stunden reduzieren. Die Kosten für den Bauabschnitt von München an den Bodensee liegen bei 440 Millionen Euro, wobei sich daran auch die Schweiz beteiligt.
Auf dem Abschnitt soll es zusätzlich auch einen Ausbau für den Neigetechnikbetrieb von Zügen geben, damit auf der kurvenreichen Strecke höhere Geschwindigkeiten gefahren werden können. Bisher können dort mangels Oberleitungen nur Dieselloks eingesetzt werden.
Auf Bahnreisende kommt einiges zu
Für tausende Pendler und Bahnreisende bedeuten die Bauarbeiten: Wer von München über Memmingen nach Lindau oder weiter nach Zürich fahren will, muss zwischen Buchloe und Memmingen bzw. Leutkirch auf Busse ausweichen – oder zum gleichen Preis den Umweg im Zug über Kempten zu nehmen. Ab 22 Uhr nämlich wird der Streckenabschnitt zwischen Buchloe und Leutkirch in Baden-Württemberg komplett gesperrt. Mit Ende der Sommerferien, ab dem 10. September, sollen dann wieder regulär Züge fahren. Mit einem großen ABER: Denn zwischen Mindelheim und Sontheim wird bis Mitte Oktober weiter gebaut – die Strecke bleibt auf diesem Abschnitt gesperrt, es bleibt beim Ersatzbus. Im nächsten Jahr steht dann die große Baustelle in Lindau an. Der Inselbahnhof wird aufs Festland verlegt, Bahnübergänge werden durch Unterführungen ersetzt, Brücken erneuert. Außerdem errichtet die Bahn in Lindau ein großes elektronisches Stellwerk. Bis die komplette Strecke elektrisch betrieben werden kann, dauert es bis 2020.