Gegner der B15neu haben im Raum Adlkofen mehrere Protestschilder aufgestellt.
Bildrechte: Bürgerinitiative Stopp B15neu

Gegner der B15neu haben im Raum Adlkofen mehrere Protestschilder aufgestellt.

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Autobahnähnliche B15neu: Gegner kritisieren Flächenverbrauch

Die B15neu ist eines der umstrittensten Straßenbauprojekte in Bayern. Im Herbst soll die autobahnähnliche Straße an die A92 bei Essenbach in Niederbayern angebunden werden. Wie es weitergeht, ist offen. Im Raum Adlkofen gibt es massiven Widerstand.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Während die autobahnähnlich ausgebaute B15neu zwischen Regensburg und Landshut mit dem Anschluss an die Autobahn A92 nahe Landshut gerade fertiggestellt wird, wächst im Raum Adlkofen der Protest gegen den Weiterbau der Trasse Richtung Rosenheim. Dieser Protest ist jetzt auch sichtbar. Mehrere Aktivisten der Bürgerinitiative "Stopp B15neu" haben im Raum Adlkofen im Kreis Landshut neue Hinweisschilder aufgestellt.

  • Zum Artikel: "Weiterbau der B15neu: Proteste bei Erörterungstermin"

Hoher Flächenverbrauch durch vierspurige B15neu

Die Bürgerinitiative will in den Adlkofener Ortsteilen Engkofen und Günzkofen deutlich machen, was der Weiterbau der autobahnähnlichen Straße für die Menschen in der Region bedeuten würde. "Hier wird deutlich, mit welcher Wucht die an dieser Stelle bis zu 80 Meter breite Trasse das Gemeindegebiet zerschneidet", sagt eine Sprecherin der Initiative. Der Bruttoflächenverbrauch der B15neu sei enorm.

Bürgerinitiative sieht fruchtbare Böden in Gefahr

Zu den bisher geplanten 21 Metern Fahrbahnbreite kämen noch die Böschung und begleitende Wirtschaftswege sowie gerodete Flächen für Sicherheitsabstände hinzu. Laut Bürgerinitiative würde der Weiterbau der B15neu von der A92 bis Geisenhausen einen Flächenverlust von rund 175 Hektar für die regionale Landwirtschaft bedeuten. Das entspricht der Größe von rund 215 Fußballfeldern.

Bei einem durchschnittlichen Ertrag von 7,5 Tonnen Weizen pro Hektar gehen durch die geplante Trasse allein zwischen Ohu und Geisenhausen im Kreis Landshut rund 1.300 Tonnen Getreide pro Jahr verloren, rechnet Theresa Herdt, Sprecherin der Bürgerinitiative, vor. Das sei Nahrung für rund 15.000 Menschen, mehr als in Adlkofen und Geisenhausen zusammen leben.

"Der fruchtbare Ackerboden, der hier seit Jahrhunderten von meiner Familie bewirtschaftet wird, würde unwiederbringlich versiegelt." Heidi Steinmeier, Vorstandsmitglied im Verein der Gegner und Betroffenen der B15neu

Befürworter fordern schnellen Weiterbau

Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz (CSU) dagegen fordert, wie zahlreiche andere Politiker in der Region, den schnellstmöglichen Weiterbau der B15neu, um die niederbayerische Bezirkshauptstadt vom Durchgangsverkehr der B15 zu entlasten.

Das fordert auch die "Initiative Pro B15neu" mit zahlreichen Firmen- und Wirtschaftsvertretern aus der Region. Die B15neu ist eines der größten derzeit in Südbayern laufenden Straßenbauvorhaben.

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