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Stefan Kiefer, Sozialreferent in Augsburg und 3. Bürgermeister

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Augsburgs Sozialreferent kritisiert Söders Familiengeld

Augsburgs Sozialreferent kritisiert Söders Familiengeld

Das Familiengeld für Eltern von kleinen Kindern, das Markus Söder heute angekündigt hat, verbessere nicht die Strukturen, sagte Augsburgs Sozialreferent Stefan Kiefer. Aber es sei gut, dass nicht zwischen arm und reich differenziert werde, so Kiefer.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Was bringt das neue Familiengeld? Für die Kommunen ist die geplante Unterstützung für die Eltern von ein- und zweijährigen Kindern ein zweischneidiges Schwert, meint Stefan Kiefer, der Sozialreferent der Stadt Augsburg (SPD). Er freue sich für alle Eltern, die bald mehr Geld in der Tasche hätten, das sei "für alle Betroffenen erfreulich" und es sei gut, "dass nicht zwischen arm und reich differenziert wird".

Kiefer: Die Betreuungssituation müsste insgesamt besser werden

Trotzdem, so Kiefer, stelle sich die Frage, ob der Staat damit seinen Hebel richtig ansetze, das Familiengeld sei "die große Gießkanne", aber es verbessere nicht die Strukturen, meint der Sozialreferent, der auch zuständig ist für den KITA-Ausbau in Augsburg. Den Kommunen würde es mehr bringen, wenn die Infrastruktur für Familien auf breiterer Basis verändert werden könne. Denn nur wenn die Betreuungssituation stimmt, könnten etwa auch Alleinerziehende arbeiten gehen oder Mütter in den Job früher zurück kehren.

Familiengeld reicht laut Kiefer nicht

Deshalb gehe es nicht nur um Kitas, sondern auch um Ganztagesschulen und Hortplätze, denn oft gehen die Probleme ja erst los, wenn die Kinder in die Schule kommen. "An diesen Strukturen muss der Freistaat bauen, und der geänderten gesellschaftlichen Situation auch Rechnung tragen, und das würde letztendlich mehr bewirken als familienbezogene Einzelfallleistungen", so Kiefer.

Söders Familienpolitik

Statt Betreuungsgeld und Landeserziehungsgeld sollen Eltern von ein- bis zweijährigen Kindern künftig ein Familiengeld bekommen – egal, wie ihre Kinder betreut werden. Kindergärten bleiben dafür gebührenpflichtig. Das hat Markus Söder heute in seiner Regierungserklärung im Bayerischen Landtag angekündigt.