Bildrechte: BR / Henning Pfeifer

AfD-Gegendemonstration in Augsburg

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Augsburg: Rund 5.000 Demonstranten gegen AfD-Parteitag

Rund 5.000 Menschen haben nach Polizeiangaben in Augsburg gegen den Bundesparteitag der AfD protestiert. Die Demonstrationen verliefen weitgehend friedlich - Auseinandersetzungen gab es aber im Bereich der Messe.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die Kundgebung verlief weitgehend friedlich. Laut Polizei gab es kleinere Auseinandersetzungen im Bereich der Messe. 43 Demonstranten hätten versucht, über die Absperrungen zu klettern. Sie wurden von Polizeibeamten durch Drücken und Schieben daran gehindert. Allerdings musste gegen drei dieser Demonstranten auch Pfefferspray eingesetzt werden - zwei wurden dadurch leicht verletzt.

Friedlicher Protestzug, Eier-Würfe gegen OB Gribl

Am Augsburger Königsplatz trafen am Mittag zwei Protestzüge zusammen, danach ging es weiter zum Rathausplatz. Nach Polizeiangaben beteiligten sich dort rund 5.000 Menschen an den Protesten. Die Veranstalter sprachen von etwa 6.000.

Bei einer Rede von Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) kam es zu einem Zwischenfall: Er wurde auf der Bühne vor dem Rathaus von Teilnehmern mit Eiern und Tomaten beworfen. Gribl unterbrach seine Rede allerdings nicht. Polizeibeamte in schwerer Montur bezogen umgehend Stellung vor der Bühne, um Übergriffe zu verhindern. Es folgten Rangeleien mit etwa 20 Antifa-Aktivisten, die von Sicherheitsleuten und der Polizei zurückgedrängt wurden. Schließlich gelang es, die Lage wieder zu beruhigen.

"Da ist einiges geflogen aber nichts hat getroffen", sagte Gribl im Anschluss. Er verurteilte die Aktion scharf.

"Der ganze Rathausplatz war voller Leute. Tausende in friedlicher Grundhaltung. Und dann war ein Block der auf Krawall gebürstet war. Wenn man da das Feld räumt dann braucht man keine Veranstaltung mehr durchführen und keinen gemeinsamen Nenner mehr suchen. Aber das ist die permanente Aufgabe in der Friedensstadt Augsburg." Augsburger OB Kurt Gribl

Nach Gribl sprach Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) und rief zum Widerstand gegen "Hass und Hetze" auf. Der AfD-Parteitag sei kein Spiel, sondern "ein Angriff auf die Grundlagen unserer Demokratie".

Hunderte demonstrieren gegen stark geschützte Pegida-Veranstaltung

Am Rand des Augsburger Königsplatzes fand eine Dauer-Kundgebung von Pegida-Mitgliedern statt. Genau zehn Mitglieder der "Patriotischen Europäer gegen eine Islamisierung des Abendlands" waren aus München angereist, um ihre Sympatie für den AfD-Parteitag zu demonstrieren. Sie haben Plakate mit "Pegida-Thesen" aufgestellt, beschränkten sich sonst aber auf das Abspielen von Musik.

Geschützt wurden die Pegida-Mitglieder nicht nur von etwa 100 Polizeibeamten, sondern auch von einem doppelten Ring aus Absperrgittern. Nur in kurzen Musik-Pausen waren die Gegendemonstranten mit Rufen wie "Nieder mit Pegida" und "Haut ab!" oder "Nazis raus!" zu hören.