Polizisten stehen in der Augsburger Innenstadt, wo sich Menschen zum Feiern versammelt haben.
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Polizisten stehen in der Augsburger Innenstadt, wo sich Menschen zum Feiern versammelt haben.

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Augsburg: Ein Jahr nach den Krawallen in der Maximilianstraße

Polizisten wurden bespuckt und beleidigt, mit Flaschen und Stangen attackiert: Die Krawalle im Augsburger Zentrum vor einem Jahr machten bundesweit Schlagzeilen. Inzwischen ist mehr Ruhe eingekehrt auf der Partymeile. Und was ist mit den Tätern?

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Sie grölen "ACAB", "all cops are bastards", "alle Polizisten sind Bastarde". Zwei- bis dreihundert junge Leute haben sich rund um den Herkulesbrunnen in der Augsburger Maxstraße vor den Polizisten aufgebaut. Dann – es ist schon weit nach Mitternacht – fliegen Flaschen auf die Polizisten. Sie werden in der ganzen Innenstadt beschimpft, bespuckt, getreten. Genau ein Jahr ist das jetzt her.

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Nach der Nacht mit den Ausschreitungen hat Augsburgs Ordnungsreferent Frank Pintsch die Zügel angezogen. Auch jetzt, zum Jahrestag, gilt wieder ein Glasflaschen- und ein Alkoholverbot: "Das wirkt auch. Man merkt, dass der Herkulesbrunnen zwar bevölkert ist, aber nicht mehr überalkoholisiert ist", sagt Pintsch.

Corona-Auflagen hatten den Druck erhöht

Und die Corona-Maßnahmen sind weg. Die, das sagen alle Befragten, hätten den Druck im Kessel erhöht – der habe sich dann in der Gewaltnacht entladen. Dieses Jahr ist es anders, sagt auch Augsburgs Ordnungsreferent: keine Corona-Maßnahmen, die Clubs und Bars sind offen.

Betretungsverbote für Maximilianstraße

Doch darauf allein will sich Ordnungsreferent Pintsch nicht verlassen. Gegen 20 junge Leute wurden diesen Sommer zu bestimmten Zeiten Betretungsverbote für die Maximilianstraße erlassen: "Das ist die richtige Maßnahme und ich glaube, die trifft auch punktuell die Täter, das ist auch etwas, das pädagogisch spürbar ist", so Pintsch.

Etwa 30 Krawall-Beteiligte verurteilt

Rund 30 Täter wurden inzwischen auch von der Justiz belangt: mit Geldstrafen, Freizeitarrest, Bewährungsstrafen und Sozialkursen. Kelvin war in der Krawallnacht selbst nicht unterwegs, aber er kennt einen der Verurteilten. Er sagt: "Die bereuen das natürlich", auch wegen der Geldstrafen. "Das kann man sich natürlich sparen. Man muss halt davor ein bisschen überlegen, ob sich das Ganze überhaupt lohnt. Es hat sich im Endeffekt nicht gelohnt."

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