Im September 2017 hatte sich ein junger Mann mit 1,8 Promille ins Gleisbett am Aschaffenburger Hauptbahnhof zum Schlafen gelegt. Trotz sofort eingeleiteter Notbremsung kam der Zug damals erst über seinem Körper zum Stehen, ohne den Schlafenden jedoch zu verletzen zu wecken. Der junge Mann stand deshalb wegen gefährlichem Eingriff in den Bahnverkehr vor dem Aschaffenburger Amtsgericht.
Wie Zeugen im Prozess schilderten, schlief der 19-Jährige so tief, dass er mit Stöcken unter dem stehenden Zug mehrfach angestuppst werden musste, bevor er nach zehn Minuten endlich zu sich kam und unter dem Zug hervorgeholt werden konnte. Auch danach sei er noch völlig desorientiert gewesen. Heute noch kann er sich nicht an das Geschehen auf den Gleisen erinnern.
Mehrfache schriftliche Entschuldigung an Lokführer
Er ist jedoch reumütig und hat sich mehrfach schriftlich entschuldigt, vor allem bei dem Lokführer. Ohne dessen schnelle Reaktion und bei normaler Geschwindigkeit des Zuges würde der junge Mann heute nicht hier sitzen, so die Richterin.