Ein braunes Lamm im Schnee.
Bildrechte: Zoologischer Garten Hof

Das ist "Prima", das erste im Hofer Tierpark geborene Coburger Fuchsschaf. Ihre Geburt ist ein Erfolg beim Erhalt alter Haustierrassen.

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Alte Haustierrassen: Wiederentdeckte Schätze und ihre Vorteile

Osteoporose bei Legehühnern, entzündete Schweineklauen, kranke Kälber – das ist häufig die Realität von Nutztieren. Alte Haustierrassen könnten das Problem zum Teil lösen. Doch der Nachzucht haben sich nur Wenige verschrieben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Sie ist erst wenige Tage alt, hat aber schon jetzt eine große Aufgabe. Am Sonntag ist im Hofer Zoo die erste neue Bewohnerin des Jahres auf die Welt gekommen. Es handelt es sich um ein weibliches Coburger Fuchsschaf mit dem Namen "Prima". Prima ist das erste Lamm der Coburger Fuchsschafe im Zoo Hof. Ihre Geburt trägt zur Sicherung dieser alten und regionalen Landschafrasse bei, verbunden mit der Hoffnung, dass auch Prima selbst einmal Nachwuchs bekommen wird.

Ehemals vom Aussterben bedroht

Die Zucht solcher alten Haustierrassen wie den Coburger Fuchsschafen ist mehr als Liebhaberei. Mitte des 20. Jahrhunderts waren diese Tiere, so wie viele andere Rassen, dem Aussterben nahe. Sie lieferten nicht mehr genug Fleisch, Milch oder Eier im Verhältnis zu moderneren Züchtungen. Doch sie haben auch Vorteile, die heute wieder geschätzt werden: Sie sind robuster, langlebiger und weniger anfällig für Krankheiten.

Kleinwendern: Ein Dorf rettet Nutztierrassen

Heute wird die Rasse Coburger Fuchsschaf nur noch auf einer Vorwarnstufe der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen geführt. Das ist zahlreichen begeisterten Züchtern zu verdanken, zu denen auch der Zoo Hof oder das bayernweit erste "Arche-Dorf" Kleinwendern im Landkreis Wunsiedel gehören. Hier hat sich ein ganzes Dorf dem Erhalt gefährdeter Nutztierrassen verschrieben. Rotes Höhenvieh, Landgänse, Pommernenten und viele mehr haben hier ein Zuhause und eine Zukunft gefunden.

Tolle Wolle vom Landschaftspfleger

Bei den Coburger Fuchsschafen gilt nicht nur die Farbe der Wolle als besonders, auch ihre Qualität ist ausgezeichnet. Sie eignet sich hervorragend zum Handspinnen, Weben und Filzen. Die Schafe selbst sind genügsam und passen sich leicht an klimatische Bedingungen an. In den Mittelgebirgen fühlen sie sich genauso wohl wie an rauen Küsten. Weil sie sogar Brennnesseln fressen, eignen sich sehr gut für die Landschaftspflege.

Im Hofer Zoo geht es dem Mutterschaf und ihrem Lamm Prima hervorragend. Schon wenige Tage nach ihrer Geburt kann das Coburger Fuchsschäfchen nun im Streichelzoo besucht werden.

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