Ilse Aigner (CSU) will mit einem bayerischen „Baukindergeld Plus“ und einer bayerischen Eigenheimzulage Wohnen im Freistaat wieder bezahlbar machen. Die Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr nannte in der BR-Fernsehsendung „jetzt red i“ als Devise: „Bauen, bauen, bauen.“ Sie wolle „die Ärmel hochkrempeln“ und das Geld aus dem kürzlich verabschiedeten Rekordhaushalt vor allem für den Wohnungsbau einsetzen.
Aigner mit deutlichen Appell
Bayern wird demnach das Baukindergeld des Bundes (12.000 Euro pro Kind in 10 Jahren) zusätzlich aufstocken. Die genaue Höhe nannte Aigner in der Sendung nicht.Die Eigenheimzulage soll kommende Woche im Kabinett beschlossen werden. Gleichzeitig appellierte die Ministerin an die Unternehmen, den Bau voranzutreiben und Grundstücke für Wohnraum bereitzustellen: „Auch wenn wir das Geld haben, müssen wir es auch umsetzen. Wir brauchen die Privatwirtschaft dazu, wir brauchen da Unterstützung.“ Grundstücke des Freistaats Bayern sollen in Zukunft vorrangig für den Wohnungsbau genutzt werden, außerdem soll höher und dichter gebaut werden.
Kohnen: Land Bayern hat "nichts gemacht"
Für die Opposition kommen die Maßnahmen zu spät. Während der Bund viel für den Wohnungsbau getan habe, hätte das Land Bayern "nichts gemacht", sagte Natascha Kohnen, Vorsitzende der Bayern-SPD bei "jetzt red i". Sie kritisierte, dass die Mittel in Bayern in den letzten Jahren halbiert wurden und Bayern keine eigene Wohnungsbaugesellschaft hat: "Die Situation ist nicht plötzlich gekommen, das war absehbar. Wir haben schon lange gesagt, wir brauchen eine Wohnbaugesellschaft."
Außerdem forderte sie, dass auch die Landkreise selbst bauen dürfen, was derzeit nicht möglich ist. Die BR-Fernsehsendung "jetzt red i" fand am Mittwochabend, 9.5.18, live aus Dorfen im Landkreis Erding statt. Im Landkreis Erding sind die Kaufpreise in den letzten Jahren um fast 90 Prozent gestiegen. Eine neue Doppelhaushälfte kostet um die 900.000 Euro.