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Stau wegen Blockabfertigung - Brenner-Gipfel berät in Bozen

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Aigner schlägt Lockerung von Lkw-Nachtfahrverbot vor

Aigner schlägt Lockerung von Lkw-Nachtfahrverbot vor

Angesichts des immer dichteren Lastwagenverkehrs auf der Brenner-Transitstrecke hat Bayerns Verkehrsministerin Ilse Aigner (CSU) eine Lockerung des Nachtfahrverbots für Lastwagen in Tirol ins Spiel gebracht. Von Claudia Steiner

Verkehrsministerin Aigner hat kurz vor dem Brenner-Gipfel eine Lockerung des Lkw-Nachtfahrverbots ins Spiel gebracht. Doch der Vorschlag, das seit 1989 bestehende Verbot in Tirol zu lockern, kommt jenseits der Grenze nicht gut an.

"Jetzt über eine Aufweichung des Nachtfahrverbots nachzudenken, die unweigerlich dazu führen würde, dass noch mehr Lkw den Weg durch Tirol nehmen, ist für uns inakzeptabel."
Günther Platter (ÖVP), Landeshauptmann Tirol

Die deutsche Seite ist wiederum verärgert über die Lkw-Blockabfertigungen, bei denen Tirol nur etwa 250 Lastwagen pro Stunde einreisen lässt - und damit kilometerlange Lkw-Staus auf bayerischer Seite provoziert. 

Brenner-Gipfel in Bozen

Bei dem Gipfel am Dienstag in Bozen wollen Vertreter Deutschlands, Österreichs und Italiens beraten, wie der zunehmende Transitverkehr über den Brenner eingedämmt und stärker auf die Schiene gebracht werden kann. Als langfristige Lösung müsse es darum gehen, mehr Güter mit der Bahn zu transportieren, betonte Aigners Ministerium. Nur wenn der Schienengüterverkehr leistungsfähiger und attraktiver werde, könnten Transporte von der Straße auf die Schiene verlagert werden.

Rollende Landstraße

Wie beim ersten Brenner-Gipfel im Februar in München vereinbart, habe Bayern inzwischen als kurzfristige Lösung die sogenannte Rollende Landstraße reaktiviert, bei der Lastwagen auf Zügen transportiert werden. Das Terminal in Regensburg für die Verladung Richtung Italien stehe zur Verfügung. Die Rola sei aber nur eine Zwischenlösung, Bayern favorisiere den Transport der Güter ohne Lkw-Zugmaschine.

Mehr als 2,2 Millionen Lastwagen sind 2017 auf der Strecke von Deutschland durch Österreich nach Italien unterwegs gewesen. Der nur knapp 1.400 Meter hohe Brenner gilt als die meistbefahrene Alpen-Transitstrecke.