Trotz der offiziellen Absage der "Sandkerwa" haben Tausende Fans des traditionellen Festes in der Bamberger Innenstadt gefeiert. Allein am Samstag strömten nach Polizeiangaben rund 6.000 Menschen in die Obere Sandgasse, jeweils 4.000 waren es an den beiden vorangegangenen Abenden. Sie vergnügten sich in der Kneipenmeile bei der "Wilden Sandkerwa", wie es in einem Internet-Aufruf geheißen hatte.
Polizei lobt die Besucher
Die Polizei sah keinen Grund zum Einschreiten. Mal von einigen wenigen Schlägereien abgesehen, die es dort jedes Wochenende gebe, sei alles sehr entspannt und friedlich abgelaufen, lobte die Polizei die Besucher. Zwar hätten sich deutlich mehr Menschen im Sandviertel aufgehalten, das sonst Schauplatz der "Sandkerwa" ist. "Aber im Vergleich zur 'Sandkerwa' war das nur ein Zehntel der Besucher", so ein Bamberger Polizeibeamter.
"Die Kerwa, die es nie gab"
Fans des beliebten Traditionsfestes zeigten sich über den Zuspruch zur "Wilden Sandkerwa" zufrieden: "Gestern auf der 'Kerwa, die es nie gab' in Bamberg. Das hat keiner gedacht, dass trotzdem so gefeiert wird. Wir Franken können das", postete ein Bamberger auf der Plattform Instagram unter einem Foto, das eine Menschenmenge in einer der Altstadtgassen zeigt.
Absage im Frühjahr
Die bisherigen Veranstalter hatten die "Sandkerwa", eines der beliebtesten bayerischen Volksfeste, Anfang Mai abgesagt - aus finanziellen und organisatorischen Gründen. Auch nach nochmaligen Gesprächen zwischen Organisatoren und Stadt konnte das Fest nicht gerettet werden. Im Internet kursierten daraufhin einige Aufrufe, trotzdem Kerwa zu feiern – wild sozusagen. Die Absage hatte bayernweit für Aufsehen gesorgt, denn die "Sandkerwa" gehört zu den bekanntesten Traditionsfesten im Freistaat mit zigtausend Gästen.