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Landarzt, Symbolbild

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Ab dem Wintersemester Landarztquote für Medizinstudenten

Ab dem Wintersemester Landarztquote für Medizinstudenten

Bayern will ab dem nächsten Wintersemester eine Quote für Medizinstudenten einführen, um dem Ärztemangel auf dem Land entgegenzuwirken. Das Konzept dazu werde gerade erarbeitet, teilte eine Sprecherin von Gesundheitsministerin Melanie Huml mit.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3 am Samstag am .

Im vergangenen Frühjahr hatte Ministerin Huml (CSU) die Quote angekündigt. Künftig sollen bis zu fünf Prozent der Medizinstudienplätze an Bewerber gehen, die sich verpflichten, als Hausarzt in Regionen zu arbeiten, die unterversorgt sind oder in denen eine Unterversorgung droht. Auch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Numerus Clausus vom November spiele bei den Überlegungen eine Rolle, so die Sprecherin.

Landarztquote mit Numerus-Clausus-Urteil in Einklang bringen

Die von Karlsruhe getroffene Feststellung, dass etwa die Abiturnoten aus unterschiedlichen Bundesländern vergleichbar sein müssen, sei auch bei der Vergabe von Studienplätzen im Rahmen der Landarztquote zu berücksichtigen. Aktuell werde geprüft, wie die Auswahlparameter des zentralen Vergabeverfahrens neu gewichtet und um Auswahlkriterien ergänzt werden können.

Zudem gibt es nach den Worten der Sprecherin Abstimmungsbedarf bei der Frage, inwieweit sich die Auswahl der Bewerber über die Stiftung Hochschulzulassung abwickeln lasse. Diese löste die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) ab. Bei ihr müssen sich angehende Studenten bewerben.

Finanzielle Anreize vom Freistaat und der KVB

Das Gesundheitsministerium und die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) wollen dem Landarztmangel mit Fördermaßnahmen entgegenwirken. So schüttete die KVB 2017 nach eigenen Angaben rund 1,75 Millionen Euro an Hausärzte aus, die beispielsweise eine Praxis auf dem Land übernommen oder aufgebaut haben. Das Gesundheitsministerium bezuschusst Niederlassungen in betroffenen Regionen ebenfalls. 318 Hausärzte hätten seit dem Start des Förderprogrammes 2012 davon profitiert, teilte die Sprecherin mit – zudem 53 Psychotherapeuten und 23 weitere Fachärzte.

Stipendium verdoppelt

Das Gesundheitsministerium weist darauf hin, dass das Stipendium für Medizinstudenten, die sich verpflichten, ihre Facharztweiterbildung auf dem Land zu absolvieren und danach fünf Jahre dort tätig zu sein, zum 1. Februar auf 600 Euro monatlich verdoppelt wurde. Hausärzte seien die ersten Ansprechpartner bei Gesundheitsfragen, so Ministerin Huml. Ziel sei es, allen Menschen in Bayern auch künftig eine gute medizinische Versorgung zur Verfügung zu stellen – "ohne lange Anfahrtswege".