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Morgens im Weinberg

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600 Winzer diskutieren in Veitshöchheim über Klimawandel

Biodiversität, Klimawandel und die Lage als neues Qualitätsmerkmal – darum geht es in Veitshöchheim bei einer der größten Weinfachtagungen Deutschlands. Dazu werden rund 600 Winzer und Winzerinnen erwartet. Von Barbara Markus

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Zu den 60. Veitshöchheimer Weinbautagen haben sich Winzer aus Franken sowie aus den bayerischen Weinbauregionen am Bodensee und bei Regensburg angesagt.

79 Prozent weniger Insekten

Meteorologe Karsten Schwanke, der für die ARD das "Wetter vor 8" moderiert, befasst sich in einem Fachvortrag mit den Auswirkungen des Klimawandels auf den Artenreichtum. Seit Beginn der Erfassung 1989 ist die Zahl der Insekten um 79 Prozent zurückgegangen. Sie fehlen nicht nur als Nahrungsgrundlage anderer Arten, wie Vögel oder Fledermäuse, sondern auch für die Bestäubung. Die Fachtagung will aufzeigen, wie die Biodiversität mit einer insektenfreundlichen Begrünung der Rebzeilen, mit Steinriegeln oder vernetzten Biotopen auch im Weinberg wieder gefördert werden könnte.

Weinberg-Bewässerung mit Drohnen

Weil durch den Klimawandel Trockenperioden zunehmen, soll die Bewässerung von Weinbergen künftig mit Hilfe von Drohnen gesteuert werden. Dazu wird ein Verfahren vorgestellt, bei dem eine Kamera die Farben der Blätter erfasst und danach automatisch ausgewertet wird, ob die Reben an Trockenstress leiden. Damit steuert der Weinstock selbst eine effektive Bewässerung.

Lage wird Maß aller Dinge

Thema der Fachtagung ist aber auch eine tiefgreifende Veränderung bei der Klassifzierung. Denn nach den Vorgaben der EU soll künftig nicht mehr der Oechsle-Gehalt Qualitätsmerkmal sein. Vielmehr wird nun die Lage zum Maß aller Dinge.