Diese Zahl hat heute der Regensburger Oberstaatsanwalt Theo Ziegler auf Anfrage genannt. Der überwiegende Teil der mitgeschnittenen Telefonate sei aber nicht tatrelevant gewesen.
Alle Inhaber von Telefonanschlüssen, die von der Überwachung betroffenen waren, sollen in den kommenden Tagen ein entsprechendes Informationsschreiben der Staatsanwaltschaft erhalten, sagte Ziegler weiter. Kein Brief wird verschickt, wenn der Inhalt der mitgeschnittenen Gespräche offensichtlich nichts mit den Ermittlungen zu tun hatte.
Wie viele Journalisten konkret von der Abhöraktion betroffen waren, kann die Staatsanwaltschaft nicht sagen. Mit Sicherheit ist aber bei Gesprächen von Kollegen wichtiger regionaler und überregionaler Medien, auch des Bayerischen Rundfunks, mitgehört worden.
Telefonat führte zu Ermittlungsverfahren
Wie bereits seit Monaten bekannt, führte eines der abgehörten Journalisten-Telefonate mit OB Wolbergs zu einem weiteren Ermittlungsverfahren. Betroffen ist der Redaktionsleiter des Regensburger Wochenblattes, Christian Eckl. Ihm wird vorgeworfen, er hätte den OB mit dem Versprechen einer wohlwollende Berichterstattung zu bestechen versucht.
Die Staatsanwaltschaft Regensburg hatte in der Bestechungsaffäre Ende Juli und drei weitere Beschuldigte erhoben. Zuvor war mehr als ein Jahr lang ermittelt worden. Unter anderem hatten die Ermittler dabei mehr als 340 Stunden Telefongespräche der Beschuldigten abgehört.