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Nationalpark Berchtesgaden

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40 Jahre Nationalpark Berchtesgaden

40 Jahre Nationalpark Berchtesgaden

Der Nationalpark Berchtesgaden feiert seinen 40. Geburtstag. 1,6 Millionen Gäste besuchen ihn jährlich – und sorgen bei den Einheimischen für zusätzliche Einnahmen. Vor allem deshalb ist aus Skepsis überwiegende Zustimmung geworden. Von Hans Häuser

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Sankt Bartholomä, Wimbachgrieß, Klausbachtal – weltberühmte Landschaften, unberührte Natur. Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Der Landrat des Berchtesgadener Landes, Georg Grabner, sagt: Ein Schatz für die Region und ihre Besucher. Am Mittwoch beginnt in Berchtesgaden ein großer Festakt zum 40-jährigen Bestehen des Nationalparks.

Max Streibl – politischer Vater des Nationalparks

Doch wenn Ökologie und Ökonomie unter einen Hut zu bringen sind, ist Streit programmiert, das hat schon Max Streibl geahnt, Umweltminister in den 70er Jahren und einer der politischen Väter des Nationalparks.

Umweltschützer, Bergbauern und Kompromisse

Umweltschützer sahen den Nationalpark anfangs als Kampfmittel, um eine Seilbahn auf den Watzmann zu verhindern. Bergbauern, Jäger und Förster befürchteten, ihnen werde nun bei Tierhaltung, Jagdrechten oder Holzgewinnung zu stark reingeredet. "Da gab's die wildesten Debatten, heute schmunzelt man drüber", sagt der Landrat Grabner.

Im Mittelpunkt dieser Debatten stand oft der erste Leiter des Nationalparks Berchtesgaden, Hubert Zierl. Er hat viel mit den Einheimischen geredet, Kompromisse geschlossen, und blickt jetzt zufrieden zurück. "Wir haben Wildnis wieder salonfähig gemacht", sagt er. Geholfen hat dabei, dass sich mit der Wildnis gutes Geld verdienen lässt.

Wirtschaftliche Vorteile

Wie groß der wirtschaftliche Vorteil ist, hat Professor Hubert Job von der Uni Würzburg errechnet. Sein Fazit: Zusammen mit den Wattenmeer-Nationalparks in Norddeutschland liegt Berchtesgaden ganz vorne.

Doch auch heute bleiben Konflikte nicht aus: Für die Bergstation der neuen Jennerbahn wurde eine Baustraße durch den Nationalpark gezogen – für viele Umweltschützer ein Unding. Außerdem droht dem Park gerade sein großer Erfolg zum Verhängnis zu werden: Zuviel Verkehr, bemängeln Kritiker, zuviel Andrang. Noch tragen es die meisten Besucher mit Fassung, wie hier in der hunderte Meter langen Warteschlange vor dem Bootssteg am Königssee.

Ökologie und Ökonomie

Doch wenn täglich tausende in das Schutzgebiet strömen – wie lange ist es dann noch möglich, dort unberührte Natur zu erleben? Ökologie und Ökonomie müssen also auch nach 40 Jahren Nationalpark Berchtesgaden immer wieder neu ins Gleichgewicht gebracht werden.