Wolfgang Geng, Geschäftsführer von Bitwings und Mitarbeiter Florian Stahl im Hintergrund
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4-Tage-Woche: Neumarkter Firma verlängert Testphase

Mehr Freizeit und dadurch konzentrierteres Arbeiten. Das erhoffen sich einige Arbeitgeber von der 4-Tage-Woche. Im vergangenen Sommer hat die IT-Firma Bitwings aus Neumarkt diese testweise eingeführt – eigentlich nur bis Ende 2021.

Bei der Firma Bitwings in Neumarkt in der Oberpfalz sind jeden Tag zwei bis drei Schreibtische leer. Denn seit Sommer 2021 arbeiten die rund 20 Mitarbeiter hier in der 4-Tage-Woche. Heißt: Statt 40 Stunden an fünf Tagen sind es jetzt 36 an vier Tagen. Allerdings bei gleichem Lohn.

Alle fünf Wochen ein verlängertes Wochenende

Das IT-Unternehmen ist montags bis freitags durch ein rollierendes System immer besetzt. Alle fünf Wochen haben die Mitarbeiter ein verlängertes Wochenende. Das sorgt für Zufriedenheit.

"Die 4-Tage-Woche ist auf jeden Fall ein Gewinn. Ich denk für die Firma, aber auch für mich. Man hat auf jeden Fall mehr Freizeit und trägt zur Work-Life-Balance bei." Florian Stahl, Mitarbeiter.

Auch Florian Stahl ist mit dem neuen Arbeitszeitmodell zufrieden. Das verlängerte Wochenende nutzt er für Ausflüge mit seiner Familie. Die Idee, die 4-Tage-Woche im Betrieb einzuführen, hatte Wolfgang Geng, einer der drei Geschäftsführer. Nach über sechs Monaten Testphase zieht er derzeit noch ein gemischtes Fazit. „Die Erträge der Mitarbeiter sind leicht zurückgegangen.“ Ob das an der Pandemie oder mehr Homeoffice lag, kann Geng nicht genau sagen.

Testphase wird verlängert

Die Testphase für die 4-Tage-Woche hat er nun aber verlängert – bis Sommer 2022. Denn die Vorteile, die dieses Modell für seine Mitarbeiter hat, sieht er auch.

"Man merkt ganz klar: Sie genießen den freien Tag, natürlich auch alle fünf Wochen das lange Wochenende. Aber es sind einfach auch Aktivitäten wie Einkaufen, Möbelhaus, Arzt – was auch immer, wo man sonst immer Stress hat. Das können sie jetzt in Ruhe machen. Wo man auch merkt, die Krankentage sind zurückgegangen.“ Wolfgang Geng, Geschäftsführer Bitwings

Wolfgang Geng vermutet, dass es auch einfach eine gewisse Zeit dauert, bis sich alles eingespielt hat. Die 4-Tage-Woche empfiehlt er jedem Arbeitgeber ganz klar weiter. Er möchte das Modell auch selbst gerne beibehalten. "Das Ziel ist die dauerhafte 4-Tage-Woche. Allerdings müssen halt natürlich die Zahlen dazu auch passen. Das ist das A und O."

Mittlerweile verzeichnet er auch schon wieder einen Anstieg bei den Erträgen. Hinzu kommt noch, dass das Unternehmen attraktiv bleiben will. Gerade, weil Nürnberg nicht weit weg ist und viele Fachkräfte anzieht.

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