B16-Ausbau wird doppelt so teuer
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B16-Ausbau wird doppelt so teuer

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349 Millionen: B16-Ausbau wird doppelt so teuer

Der geplante Ausbau der Bundesstraße B16 im Raum Ingolstadt wird drastisch teurer: Gegenüber der Kalkulation von 2014 haben sich die Kosten verdoppelt. Die Grünen sprechen von einem "Millionengrab", die CSU betont die Notwendigkeit des Ausbaus.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Der Bundestagsabgeordnete Leon Eckert (Bündnis 90/Die Grünen) aus Freising überprüft derzeit den Bundesverkehrswegeplan 2030, in dem der Aus- und Neubau von Bundesfernstraßen geplant wird. Besonders auffällig für ihn: Die geplanten Kosten für den Ausbau der Bundesstraße B16 zwischen der Autobahnausfahrt Manching und Neuburg an der Donau haben sich von 2014 bis heute verdoppelt. Der 25 Kilometer lange Abschnitt kostet statt 173 mittlerweile 349 Millionen Euro. Das hat das für die Planung zuständige Staatliche Bauamt in Ingolstadt gegenüber dem Bayerischen Rundfunk bestätigt.

Grüne sprechen von "Millionengrab"

Für Leon Eckert wird der ohnehin umstrittene autobahnähnliche Ausbau der B16 in diesem Bereich zum "Millionengrab". In Anbetracht der Klimakrise, so der Bundestagsabgeordnete, müssten die Finanzmittel dringend in den Ausbau der Schiene oder die Förderung des Fuß- und Radverkehrs investiert werden. Er vermutet, dass bei der Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans 2014 Kosten bewusst niedrig gehalten wurden. Denn trotz der Baukostensteigerungen sei eine Verdopplung der Kosten doch sehr ungewöhnlich.

Bauamt: Straße wird breiter als geplant

Stephan Blauth, Leiter des Staatlichen Bauamtes in Ingolstadt, verweist hingegen auf die veränderten Anforderungen: 2014 habe man mit einer geringeren Breite der Fahrbahn kalkuliert. Später hätten dann die Richtlinien vorgegeben, dass man in diesem Bereich eine vierspurige Straße mit Seitenstreifen planen muss. Zwischenzeitlich wurden allerdings als Zugeständnis an die Gegner wegen der großen Flächenversiegelung die Standstreifen wieder gestrichen. Dennoch wird der Ausbau der B16, wenn er denn kommt, sehr teuer werden.

CSU verweist auf Kosten-Nutzen-Analyse

Gegner und Befürworter setzen auf die notwendige Kosten-Nutzen-Analyse, die letztendlich darüber entscheidet, ob die Straße gebaut wird oder nicht. Diese Analyse werde ständig aktualisiert, betont der CSU-Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl: "Hier sieht es so aus, dass die Verkehrszahlen weiter deutlich steigen werden und dass das auch eine Belastung ist für die Verkehrsteilnehmer und die Anwohner." Darauf müsse man reagieren, betont der Befürworter des Ausbaus.

Wirtschaft drängt auf Ausbau

Die Kritiker führen hingegen die Belastung für die Anwohner durch den Ausbau als Argument gegen die Erweiterung an. Sie setzen auf einen Ausbau der Schiene, die parallel zur Bundesstraße B16 verläuft. Allerdings sind die Kosten dafür bislang nicht bekannt.

Vor allem Unternehmen drängen aber auf einen Ausbau der B16, die eine wichtige Ost-West-Achse zwischen dem Bayerischen Wald und Schwaben ist. Geplant ist, dass die B16 im Bereich zwischen Manching und Neuburg autobahnähnlich vierstreifig mit einer Mittelleitplanke ausgebaut wird. Dadurch wäre dort ein Fahren ohne Tempolimit möglich.

Autobahnausfahrt Manching wird erweitert

Zusätzlich zum Ausbau der B16 soll auch die Autobahnanschlussstelle Manching erweitert werden. Dafür sind weitere 92,5 Millionen Euro vorgesehen. Die Planung für diesen Umbau ist schon sehr weit fortgeschritten.  

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