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Umgewehtes Schild

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120 km/h-Böe fegt über Landsberg

Ein ungewöhnliches Wintergewitter ist am Morgen über Bayern hinweg gezogen, hat Bäume entwurzelt, Schilder umgeweht und den Verkehr beeinträchtigt. In der Spitze wurden Orkanböen gemessen. Landsberg traf es mit 120 km/h.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Vormittag am .

Der morgendliche Schreck dauerte vielerorts nur zehn Minuten. Dafür waren die Unwetter aber umso heftiger. Orkanböen bis zu 120 km/h wehten vom Westen her kommend über den Freistaat. Ein Gewitter im Winter ist selten, basiert aber auf dem gleichen Phänomen wie im Sommer, erklärt BR-Wetterexpertin Kathrin Kolb:

"Auch ein Wintergewitter speist sich aus einem großen Temperaturunterschied zwischen Boden und in etwa fünf Kilometern Höhe." Weitere Bedingungen seien feuchte Luft und eine durchziehende Front. Beides hatten wir heute. Wintergewitter fallen in der Regel schnell in sich zusammen, erklärt Kolb. Die Front sei durch. Die stärkste Böe mit 120 km/h sei in Landsberg am Lech gemessen worden. 

Entwurzelte Bäume

Zurück bleiben teils erhebliche Schäden und Behinderungen. Auf den Straßen vor allem in Schwaben und Oberbayern ging nichts mehr, weil umgestürzte Bäume und Bauzäune den Verkehr behinderten. In Augsburg wurde eine Weihnachtsbude umgeweht. Die Feuerwehr musste anrücken und sichern.

Graupelschauer auf der A92

In Niederbayern passierte nach einem Graupelschauer auf der A92 ein Unfall mit mehreren Beteiligten. Ein Stau im dichten Berufsverkehr war die Folge. Unter anderem in Langquaid, Riedenburg, Abensberg und Böbrach sind viele Bäume umgestürzt, wie die Polizei meldet. Verletzt wurde nach bislang vorliegenden Informationen niemand.

Bahnverkehr stand still

Der Bahnverkehr zwischen München und Ulm war am Morgen unterbrochen. Grund war ein Schaden an der Oberleitung bei Gessertshausen im Landkreis Augsburg. Für die Reparatur stoppte die Bahn den gesamten Fernverkehr auf der zweigleisigen Hauptstrecke. Mittlerweile ist die Sperrung aufgehoben.

S-Bahn-Chaos in München

In München bestehen im S-Bahnbetrieb beträchtliche Störungen: Einige Strecken sind gesperrt, fast alle von Verspätungen betroffen. Die Münchner Berufsfeuerwehr ist derzeit im gesamten Stadtgebiet im Einsatz, um insbesondere umgestürzte Bäume zu entfernen.