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Schwimmen Warum Sie bei Hitze nicht ins kalte Wasser springen sollten

Sommer am Badesee: Die Sonne brennt, es ist heiß, jetzt schnell ins kalte Wasser. Auf keinen Fall! Wieso Sie sich immer abkühlen und Ihren Körper langsam an die Kälte gewöhnen sollten. Tipps von der DLRG.

Stand: 05.04.2024

Mann springt in einen Badesee | Bild: mauritius images / Westend61 / JLPfeifer

Die Sonne kommt endlich raus und die Temperaturen klettern, obwohl erst April, fast auf 30 Grad. Doch die DLRG warnt, jetzt schon überstürzt ins Wasser zu hüpfen, denn Seen und Flüsse erwärmen sich langsam. Wer nach einem längeren Aufenthalt in der Sonne ins kalte Wasser springt, könne einen Kälteschock erleiden, der lebensgefährlich sein kann. Auch Stand-up-Paddler oder Schlauchbootfahrerinnen und -fahrer, die versehentlich ins Wasser fallen, müssen aufpassen. .

Denn unser Körper verträgt es nicht, wenn wir ihn plötzlich und ohne Vorbereitung in kaltes Wasser tauchen. Er kann mit einem sogenannten Immersionsschock reagieren. Und das kann jedem passieren - auch jungen Menschen.

Das passiert, wenn wir erhitzt ins kalte Wasser springen

Besonders gefährlich ist es, wenn wir vor dem Schwimmen lange in der Sonne gelegen sind. Gerät unser Körper plötzlich komplett unter kaltes Wasser, lösen die Kälterezeptoren der Haut sofort eine Reihe Reaktionen aus, die uns vor lebensgefährlicher Unterkühlung schützen sollen. Unser Experte erklärt, was passiert, wenn es draußen sehr heiß und das Wasser im Badesee bis zu 15 Grad kälter ist als die Luft:

"Durch diesen 'Temperaturschock' steigt der Blutdruck stark an, zugleich ziehen sich die Gefäße zusammen. Das belastet den Kreislauf gewaltig. Das ist für Menschen mit Kreislauf-Vorerkrankungen zu viel. Sie können Herz-Kreislaufprobleme bekommen. Einen Kreislaufkollaps mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit, im schlimmsten Fall einen Herzinfarkt oder auch einen Schlaganfall. Und Bewusstlosigkeit kann im Wasser unmittelbar zum Ertrinken führen."

Michael Förster von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) in Bayern

Das kalte Wasser kann auch dafür sorgen, dass die Stimmritzen verkrampfen und akute Atemnot auftritt, so Michael Förster. Das kann auch ganz gesunden Menschen passieren.

Jugendliche: Nicht nach Alkoholgenuss schwimmen gehen

Der Badesee muss noch nicht einmal besonders kalt sein: Diese körperlichen Extremreaktionen können bereits bei Wassertemperaturen von 25 Grad auftreten, so die Kinderärzte im Netz. Jugendliche, die Alkohol getrunken haben, sind besonders gefährdet.

"Kinder und Jugendliche, die Hitze ausgesetzt waren, können beim schnellen Eintritt in das kühle Wasser rasch das Bewusstsein verlieren und innerhalb weniger Minuten sterben."

Hans-Jürgen Nentwich, kinderaerzte-im-netz.de

Jugendliche unterschätzen auch oft die Gefahren: Wer mit einem Kopfsprung in unbekanntes Gewässer springt, riskiert schwere Verletzungen - weil das Wasser zu flach ist oder sich Felsen oder Rohre unter der Wasseroberfläche befinden.

Auch eine andere Personengruppe ist stark gefährdet, so die Erfahrung der Wasserretter: "Senioren, die früher sehr sportlich waren, laufen Gefahr, sich hier zu überschätzen", sagt Michael Förster.

In Bayern sind 2023 insgesamt 62 Menschen ertrunken.

Ertrinken: Ertrinkende können nicht um Hilfe rufen

Immer abkühlen vor dem Schwimmen im Badesee

Entweder vorher kalt duschen oder ganz langsam in den Badesee gehen, Hände, Arme und Oberkörper vor dem Untertauchen zuerst benetzen. So hat unser Körper die Chance, sich an die Wassertemperatur anzupassen.

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