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Knoblauch Unverträglichkeit Die Knolle bekommt Ihnen nicht? Symptome und Tipps

Was ist der Unterschied zwischen einer Unverträglichkeit und einer Knoblauch-Allergie? Wer sollte beim Verzehr eher weniger beherzt zugreifen? UND: Ein Tipp, wie Sie trotz Unverträglichkeit Knoblauch-Aroma genießen können.

Stand: 04.01.2024

Knoblauch schälen | Bild: mauritius images / foodcollection

Knoblauchunverträglichkeit? Woran liegt das?

Es gibt einige Menschen, die Knoblauch nicht so gut vertragen, was an den im Knoblauch enthaltenen Sulfiden liegt. Das gilt grundsätzlich für alle Zwiebelgewächse, zu denen die Knolle auch zählt. Diese Sulfide beeinflussen den Magen-Darm-Trakt und können zum Problem werden, weil sie beispielsweise die Magenschleimhaut angreifen. Das liegt vor allem am Allicin, das auch für die Schärfe im Knoblauch verantwortlich ist. "Dadurch kann es zu den gastrointestinalen, also den Magen-Darm-Unverträglichkeiten kommen", erklärt Ernährungsmedizinerin Dr. Kathrin Hausleiter.

Welche Symptome treten bei einer Knoblauch-Unverträglichkeit auf? Welche bei einer Knoblauch Allergie?

Bei einer Unverträglichkeit haben die Betroffenen oft mit Magenschmerzen, Durchfall oder Blähungen zu kämpfen. Bei einer Knoblauch-Allergie hingegen können auch stärkere Reaktionen auf den Knoblauchverzehr folgen. "Diese gibt es beim Knoblauch durchaus auch. Es kann zu Hautreaktionen oder auch zu Atemproblemen kommen. Bei diesen extremen Reaktionen würde ich dann von einer Allergie sprechen", so Dr. Hausleiter. Der Auslöser ist sowohl bei der Unverträglichkeit als auch bei der Allergie die Reaktion des Körpers auf die im Knoblauch steckenden Sulfide.

Wer sollte beim Knoblauchverzehr besonders aufpassen?

"Es gibt durchaus Menschen, denen man nicht viel Knoblauch empfehlen würde. Dazu zählen Leute mit sehr niedrigem Blutdruck, denn Knoblauch kann den Blutdruck senken oder auch Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen", sagt Dr. Hausleiter. Knoblauch kann aber auch blutverdünnend wirken. Das bedeutet Menschen, die Blutverdünner nehmen, müssen das berücksichtigen. Auch Heuschnupfenpatienten reagieren oft empfindlich auf Knoblauch.

Knoblauchunverträglichkeit: Muss man komplett auf die Knolle verzichten?

Um nicht ganz auf die aromatische Knolle verzichten zu müssen, gibt es einige Optionen. "Also die eine Variante ist, den Knoblauch mit zu garen und ihn nicht roh zu essen, denn da treten meistens die stärksten Reaktionen auf", sagt Dr. Hausleiter. Auch beim frischen Knoblauch kann man etwas beherzter zugreifen – dieser enthält noch mehr Saft und ist meistens bekömmlicher als der getrockenete Knoblauch. Das Knoblauchpulver verhält sich ähnlich wie getrocknete Knoblauchzehen aus dem Supermarkt und kann bei einer Unverträglichkeit genauso zu Beschwerden führen. Dafür ist der Griff zum immer beliebter werdenden schwarzen Knoblauch besonders empfehlenswert. Die fermentierte Knolle enthält kein Allicin mehr – schmeckt durch die fehlende Schärfe aber natürlich auch etwas anders.

Kleiner Tipp: Wer Knoblauch nicht verträgt, aber trotzdem gerne die Aromen im Essen haben möchte, kann eine gespaltene Zehe kurz mit anbraten und sie dann wieder herausnehmen. Das Bratfett nimmt den Geschmack mit auf, die unverträglichen Stoffe werden wieder entfernt. Und: Der oft als lästig empfundene Knoblauchgeruch entsteht damit auch nicht.  


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