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E10 Verträgt mein Auto Super E10?

Super E10 zu tanken ist günstiger. Dennoch tanken viele den Kraftstoff nicht, weil sie unsicher sind, ob der Motor ihres Autos das verträgt. Wir klären, welche Pkw E10 vertragen.

Stand: 12.04.2024

Hand einer Frau hält die Zapfpistole in den Tank eines Pkw | Bild: dpa/picture alliance

E10

E10 wurde 2011 an deutschen Tankstellen eingeführt. Die deutschen Autofahrerinnen und Autofahrer tanken aus Gewohnheit aber immer noch meist Super E5. Nur rund ein Viertel entschied sich 2022 an der Tankstelle für den Super E10, so der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft. Und das ist dennoch eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr - nur 17,2 Prozent betrug der Marktanteil von E10 noch im Jahr 2021.

Mit E10 sparen?

Je Tankfüllung spare man bis zu vier Euro, denn Super E10 ist im Schnitt, so der ADAC, fünf bis sechs Cent günstiger als Super E5. So können gerade Vielfahrerinnnen und Vielfahrer im Jahr richtig viel sparen.

Was ist E10?

E10 enthält maximal 10 Prozent Bioethanol - daher E für Ethanol und 10 für den Prozentanteil. Bioethanol wird aus Pflanzen hergestellt, zum Beispiel aus Weizen, Mais, Zuckerrüben, aber zum Teil auch aus Pflanzenabfällen oder Holz.

E10 tanken

Nach wie vor glauben viele Autofahrerinnen und Autofahrer, der Motor ihres Pkw würde geschädigt werden, wenn sie E10 tanken. Aber dem ist nicht so: "In der Regel vertragen alle Fahrzeuge ab November 2010 das E10-Benzin. Aber auch viele Old- und Youngtimer können Ottokraftstoffe mit einem höheren Ethanolanteil ohne Schäden nutzen", so der ADAC. Dem Automobilklub sind keinerlei Schäden an Motoren durch den höheren Ethanolanteil im Superbenzin bekannt. Bei der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) gibt es eine Liste der Kfz, die E10 vertragen, obwohl sie älteren Baujahrs sind.

Man kann auf auch hier online testen, ob das eigene Fahrzeug E10 verträgt.

Mehrverbrauch bei E10

Muss ich häufiger tanken, wenn ich E10 tanke? Habe ich wegen des höheren Ethanolanteils einen höheren Spritverbrauch? Der ADAC hat auf dem Abgasprüfstand 2019 nachgemessen, allerdings im Auftrag des Bundesverbands der Bioethanolwirtschaft.
Die Experten des Automobilclubs stellten bei den Vergleichsmessungen mit fünf verschiedenen Fahrzeugen zwischen E10 und E5 einen Mehrverbrauch von rund 1,5 Prozent fest.
Das Verbraucherportal "finanztip" hat ausgerechnet: "Ab 3 Cent pro Liter weniger ist der Mehrverbrauch ausgeglichen und E10 lohnt sich gegenüber Super 95."

E10 umweltfreundlich

E10 wurde eingeführt, um den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 zu reduzieren. Werden pflanzliche Rest- und Abfallstoffe für die Erzeugung des Bioethanols eingesetzt, kommt das Bundesumweltministerium (BMUV) zu folgender Einschätzung: "Im Idealfall könnte E10 mit 10 Prozent Biokraftstoffanteil also eine CO2-Minderung von 6 bis 9 Prozent bewirken." Allerdings stamme aktuell der Großteil des Ethanols aus eigens angebauten Pflanzen.

Ob Super E10 so umweltfreundlich ist, das bleibt fraglich, wenn man es im Gesamtzusammenhang betrachtet. Umweltschützerinnern und -schützer, Nachhaltigkeitsexperten sowie Umweltpolitikerinnern und -politiker sehen E10 kritisch. Das Bundesumweltministerium schreibt: "Der Einsatz von Biokraftstoffen aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen (konventionelle Biokraftstoffe der ersten Generation) wird seitens des BMUV kritisch bewertet, da für den Anbau der Energiepflanzen wertvolle Ackerfläche belegt wird. Die Ausgangsstoffe wie Raps, Mais und Weizen werden für die menschliche und tierische Ernährung gebraucht." Dessen Ministerin, Steffi Lemke (Grüne), plant bis 2030 aus den sogenannten Biokraftstoffen vollständig auszusteigen.


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