Kind überreicht Frau einen Tulpenstrauß
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Zum Muttertag Blumen. Im Video ab Minute 3:20.

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Zum Muttertag am 14. Mai: So bleiben Schnittblumen länger frisch

Auch wenn Mütter sich angesichts der vielen Aufgaben, die sie täglich stemmen, vielleicht etwas anderes wünschen würden: Blumen zum Muttertag sind ein alter Brauch und für Kinder eine wichtige Geste. Tipps, wie der Blumenstrauß lange frisch bleibt.

Über dieses Thema berichtet: Schnittgut am .

Ein Blumenstrauß zum Muttertag kann nur eine liebevolle Anerkennung dafür sein, was Mütter so leisten: Kinder betreuen, Haushalt und Job unter einen Hut kriegen. Gerade Kindern ist es oft wichtig, ihren Müttern mit Blumen und Bildern ihre Liebe auszudrücken.

Woher kommt die Tradition des Muttertags?

An jedem zweiten Sonntag im Mai wird der Muttertag gefeiert - ein Tag, an dem die Verdienste der Mütter gewürdigt werden sollen. Dabei handelt es sich aber nicht etwa um eine Vermarktungsstrategie der Blumenhändler, auch wenn dieser Verdacht nahe liegt, da sie am Muttertag ihre Geschäfte öffnen dürfen.

Seinen eigentlichen Ursprung hat der Muttertag in Grafton, USA. Dort lebte Anna Marie Jarvis. Zum zweiten Todestag ihrer Mutter im Jahre 1907 wollte sie dieser ihre Liebe ausdrücken, und zwar mit 500 weißen Nelken. Die Nelken verteilte sie vor der örtlichen Kirche an andere Mütter. Im Jahr darauf fand in eben dieser Kirche eine Andacht zu Ehren aller Mütter statt. Diese Idee des Muttertages fand so viel Anklang, dass 1909 bereits 45 Staaten der USA diesen Tag feierten. Von den Engländern übernommen, breitete sich diese neue Tradition rasch nach Norwegen, Schweden, Österreich, Deutschland und in die Schweiz aus. Bei uns ist der Muttertag seit 1949 ein nichtgesetzlicher Feiertag.

So bleiben die Blumen lange frisch

Wenn Sie Schnittblumen verschenkt haben, gibt es einige Kniffe, damit sie auch lange Freude machen. Denn vom Erzeugerland bis zum Floristen sind die hochwertigen Schnittblumen zwei Tage lang unterwegs, unter optimalen Bedingungen können die Blumen noch rund zwei Wochen halten. Manche der gängigen Methoden schaden den Schnittblumen allerdings mehr, als sie frisch zu halten.

Stiele nicht in heißes Wasser tauchen

Der Ratschlag zum Beispiel, holzige Blütenstiele kurz in heißes Wasser zu tauchen, bewirkt mitunter das Gegenteil des gewünschten Effekts. Durch die Hitze können Zellen und deren Stoffwechselaktivitäten im Stiel zerstört werden. Sinn macht das Eintauchen in warmes Wasser zum Teil bei den wenigen Schnittblumen, die Milchsaft führen, etwa beim Weihnachtsstern oder der Korallenranke. Ihr Saft könnte sonst die Wasserleitungen der Blumen verstopfen. Heißer als rund 30 Grad sollte das Wasser allerdings nicht sein.

Schnittblumen richtig anschneiden

Tropische Schnittblumen können schon ab zehn Grad Kälteschäden bekommen. Wichtig ist es deshalb, vor allem im Winter, den Strauß gut einpacken zu lassen. Zu Hause angekommen, müssen die Blumen in jedem Fall noch einmal frisch angeschnitten werden. Wichtigste Regel dabei: Das Messer muss sehr scharf sein, damit der Blütenstiel nicht gequetscht wird. Denn durch Quetschungen, oder wenn der Blütenstiel mit einem Gegenstand geklopft wird, werden Pflanzenzellen abgetötet. Der ausgetretene Zellsaft aber ist ein optimaler Nährboden für Bakterien.

Verwelken von Schnittblumen aufschieben

Bakterien vermehren sich auch dann ungehemmt, wenn das Wasser in der Vase nicht regelmäßig erneuert wird: Alle zwei bis drei Tage sollte man den Blumen sauberes Wasser gönnen und die Vase reinigen. Frischhaltepulver, wie sie oft dem Strauß kostenlos beigelegt werden, verlängern die Haltbarkeit der Blumen. Sie enthalten Nährstoffe für die Blumen und Wirkstoffe, die dem Bakterienwachstum entgegenwirken. Oftmals handelt es sich dabei aber um Kupfer oder Aluminium, deshalb kann man dieselbe Wirkung auch mit einem Centstück in der Vase erreichen.

Die Aluminium- und Kupfer-Ionen werden zum Teil von den Pflanzen aufgenommen, zum Teil bleiben sie im Wasser. Werden die Blumen also auf dem Kompost entsorgt, reichert man ihn - wenn auch zugegebenermaßen nur sehr geringfügig - mit Schwermetallen an. Das Gleiche geschieht durch das Abwasser.

Umweltschonende Alternative - Zitronensaft

Ganz ohne Schwermetalle geht es dagegen mit dem Saft einer halben Zitrone. Der senkt den pH-Wert des Blumenwassers, sodass sich Bakterien kaum noch vermehren können. Zudem wird durch den Zitronensaft der Kalkgehalt des Leitungswassers weitgehend neutralisiert. Ein weiterer positiver Effekt, denn die meisten Schnittblumen vertragen kaum Kalk im Vasenwasser.

Es gibt allerlei andere Hausmittel, die Hilfe versprechen. Die Sendung Notizbuch hat sie in einem Versuch ausprobiert: einen Kupfercent, handelsübliches Frischhaltemittel, ein Teelöffel Bleichsoda, ein Tropfen Spülmittel, eine Aspirin - alles in Leitungswasser - und Zitronenlimo und Mineralwasser pur.

Testsieger: Zitronenlimo

Das Ergebnis des Tests: Die Rosen in Zitronenlimonade waren noch nach zehn Tagen ansehnlich und hatten ihre Blütenköpfe schön geöffnet. Denn in der Zitronenlimonade ist Zucker und Zitronensäure enthalten. Das senkt den pH-Wert ab und macht die Blumen haltbarer.

Schnittblumen mit Peptiden länger frisch halten

Ein effizientes Frischhaltemittel verspricht eine neu entwickelte Methode der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU): Ein synthetisches Peptid soll den Verwelkungsprozess verlangsamen. Die normale Reaktion von Schnittblumen auf das gasförmige Pflanzenhormon Ethylen, das den Verwelkungsprozess auslöst, wird durch das Peptid beeinflusst, sodass Versuchsblumen drei bis sechs Tage länger hielten als gewöhnlich.

Wissenschaftler identifizierten, wie und was das Hormon Ethylen in einer Pflanze bewirkt. Diese Forschungsarbeiten zeigten, dass jede Pflanzenzelle Ethylen über spezielle Rezeptoren wahrnimmt. Prof. Dr. Georg Groth vom Institut für Biochemische Pflanzenphysiologie der HHU und sein Team haben nun eine Möglichkeit gefunden, dass durch Ethylen vermittelte Verwelken zu verzögern. Mithilfe des neuen NOP-1-Peptid konnten sie erreichen, dass der Botenstoff nicht weitergeben wird. Nicht nur bei Blumen kann so der Verwelkungsprozess herausgezögert werden, auch Tomaten und Äpfeln könnten so länger frisch bleiben.

Jetzt muss sich nur noch jemand finden, der das Ganze - nach erfolgreicher Prüfung einer toxischen Unbedenklichkeit - vermarktet. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Scientific Reports.

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