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Schlafforscher Dr. Eva Winnebeck und Prof. Till Roenneberg mit Aktimetern

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Schlaf messen daheim

Ein Aktimeter sieht aus wie ein Fitnessarmband und arbeitet wie ein Mini-Schlaflabor für daheim. Schlafforscher von der LMU wollen damit die Schlafforschung der Big Data Bewegung öffnen.

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Mit Aktimetern, von denen es verschiedene Modelle gibt, kann man unter realen Bedingungen und über mehrere Monate körperliche Bewegungen und Ruhephasen messen. Das ist aufschlussreich, weil Menschen auch im Schlaf nicht vollständig zur Ruhe kommen. Aktimeter funktionieren ähnlich wie Fitnessarmbänder und -uhren, nur "transparent", sagt Schlafforscher Professor Till Roenneberg.

"Das ist der Versuch, Schlaf oder die Schlafforschung der Big Data Bewegung zu eröffnen. Jetzt wird hoffentlich Schlaf objektiv verwendbar. Jetzt haben wir mehr Informationen um hoffentlich an viele Daten zu kommen und dadurch viele neue Erkenntnisse zu gewinnen. Es geht hier erstmal um Grundlagenforschung. Wir wissen leider über den Schlaf immer noch sehr wenig, gerade weil er bisher relativ aufs Labor beschränkt war." Eva Winnebeck, Institut für Medizinische Psychologie, LMU 

Für die Aktimeter-Studie, haben die Chronobiologen 573 Personen im Alter von 8 bis 92 Jahren untersucht und mehr als 16.000 Schlafepisoden ausgewertet. Dabei fielen auf, dass Schichtarbeit und das Alter Einfluss auf unser Schlafverhalten haben: Schichtarbeiter bewegen sich im Schlaf mehr als Tagarbeiter. Jüngere bewegen sich durchschnittlich mehr als ältere Menschen - vor allem kurz bevor sie aufwachen.