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Acker im Winter

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Landwirtschaft kurz erklärt: Äcker im Winter

Auch in der kalten Jahreszeit sind viele Äcker bepflanzt. Es handelt sich dabei oft um Winterweizen, Winterroggen oder Triticale - das ist eine Mischung aus beiden. Es gibt kaum noch Äcker, die Schnee, Wind und Regen ungeschützt ausgesetzt sind.

Über dieses Thema berichtet: Notizbuch am .

Gesät wird Wintergetreide zwischen Ende September und Ende Oktober. Bereits im Februar sieht man kleine Pflanzenbüschel aus der Erde spitzen. Der fränkische Landwirt Jörg Deinlein sät - wie viele seiner Kollegen auch - außerdem Zwischenfrüchte wie Senf und Hafer, die nicht geerntet werden und im Winter abfrieren.

"Durch den Frost fällt alles um. Dann liegt es unten auf dem Boden. Schließlich kommen unsere Regenwürmer , die holen sich die Pflanzenreste, fressen sie und legen sie als Humus ab" Jörg Deinlein, Landwirt

Frost ist erwünscht

Der Frost sorgt aber nicht nur für das erwünschte Absterben der Zwischenfrüchte. Er trägt auch zur Bodenverbesserung bei. Das Wasser, das im Boden ist, dehnt sich bei Frost aus und "sprengt" die Bodenkrümel auseinander. Durch die sogenannte Frostgare wird das Erdreich feinkrümelig - ganz ohne Maschinen- und Energieeinsatz. Im Frühjahr lässt sich dann leichter säen. Zuviel Frost und eisiger Wind allerdings kann über Bodenspalten an die feinen Haarwurzeln der Winterpflanzungen gelangen. Davor schützt eine isolierende Schicht aus Schnee, der aber immer seltener fällt.

Greening - ein Muss

Früher, als noch nach der sogenannten Winterpflugfurche gearbeitet wurde, waren die Äcker oft monatelang ungeschützt Wind und Regen ausgesetzt. Diese "nackten" Flächen werden aber nicht zuletzt deswegen seltener, weil die Europäische Agrarpolitik den Anbau von Zwischenfrüchten fördert. Mindestens 15 Prozent der Flächen müssen nach EU-Vorgaben sogenannte "Greening-Flächen" sein. Andernfalls müsste der Landwirt fünf Prozent seiner Flächen stilllegen. Bei Landwirt Deinlein gibt es gar keine nackten Äcker mehr - aus Überzeugung. Pflanzenreste im Winter auf den Felder: Dem Laien mag das unordentlich vorkommen, er ist dagegen stolz auf diese nachhaltige Wirtschaftsweise.