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Frau mit Kaffeebecher

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Studien zu verschüttetem Kaffee, Vampiren und Vaginas

Studien mit wenig Sinn, dafür umso mehr Spaß, sind auch einen Preis wert: den Ig-Nobelpreis. Die skurrilsten Forschungsarbeiten 2017 handeln vom Rückwärtsgehen beim Kaffeetrinken, Vampiren, Krokodilen, großen Ohren und Vaginas.

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Der Ig-Nobelpreis hat sich als Spaßpreis etabliert und ist Kult. Die meisten Gewinner nehmen ihn gern und mit der nötigen Portion Humor in Empfang - auch deshalb, weil er meist von tatsächlichen Nobelpreisträgern überreicht wird. Die Verleihung findet im Sanders-Theater der Harvard-Universität in Cambridge statt, im zeitlichen Umfeld zur Bekanntgabe der Träger der "echten" Nobelpreise.

Lustiger Antipreis

"Ig-Nobel" ist ein Wortspiel mit dem englischen "ignoble", was soviel bedeutet wie unwürdig, schmachvoll oder schändlich. Der Ig-Nobelpreis ist also eigentlich ein Antipreis, aber ein lustiger, der seit 1991 vergebenwird. Nominiert werden Entdeckungen, die nicht wiederholt werden können - oder sollten. Das Motto des Komitees lautet, die Arbeiten sollen "erst zum Lachen, dann zum Nachdenken" bringen.

Ausgezeichnet wurden diesmal unter anderem:

  • Jiwon Han für seine Forschung dazu, wie man keinen Kaffee mehr verschüttet: Den Becher von oben festhalten, geradeaus schauen und rückwärts laufen.
  • Forscher für ihre Erkenntnis, dass Didgeridoospielen Schlafbeschwerden und Schnarchen lindern kann. Die spezielle Atemtechnik beim Spielen helfe den Betroffenen.
  • In der Kategorie Wirtschaft wurde das Forscherteam ausgezeichnet, das einen Zusammenhang zwischen dem Wunsch, lebende Krokodile zu streicheln und dem Verlangen nach Glücksspielen aufgedeckt hat.
  • Forscher aus Brasilien, Kanada und Spanien erhielten den Ig-Nobelpreis für den Nachweis, dass der Kammzahnvampir, eine Fledermausart, sich auch von menschlichem Blut ernährt.
  • Sehr kurios: Forscher konnten zeigen – und wurden dafür ausgezeichnet, dass sich viele eineiige Zwillinge selbst nicht auseinanderhalten können, zum Beispiel auf Fotos.
  • Wissenschaftler aus Spanien zeigten, dass Babys stärker auf Musik reagieren, die direkt in der Vagina der Mutter abgespielt wird, als auf die, die auf dem Bauch der Mutter gedudelt wird. Dafür gab es den Ig-Nobelpreis 2017 in der Kategorie "Geburtskunde".
  • Und der britische Wissenschaftler James Heathcote hat bei 206 Menschen nachgemessen und bewiesen, dass Ohren im Alter wachsen: zwei Millimeter pro Jahrzehnt.