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Klon-Äffchen Zhong Zhong und Hua Hua

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Chinesische Forscher klonen Affe nach Dolly-Methode

Zhong Zhong und Hua Hua heißen die Äffchen. die chinesische Forscher erzeugt haben. Dabei nutzten sie die "Dolly"-Methode – das Klonschaf war vor zwei Jahrzehnten in den Schlagzeilen. Damals wie heute wirft die Aktion neue ethische Fragen auf.

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Das Klonschaf Dolly kam vor 22 Jahren zur Welt. Mit derselben Methode wurden nun zwei Affen geklont: Wie bei Dolly übertrugen die chinesischen Forscher den Zellkern samt Erbgut von einer Zelle des Spendertiers in eine Eizelle, die zuvor entkernt wurde. Das Team setzte den sich daraus entwickelnden Embryo dann einer Leihmutter ein, die den Klon austrug. So lassen sich theoretisch viele genetisch gleiche Tiere erzeugen.

Obwohl die bei Dolly verwendete Technik bei mehr als 20 Tierarten wie Kühen, Schweinen und Hunden gelang, waren Forscher mit dieser Methode bislang an Affen gescheitert. Die zwei Javaner-Affen seien aber lebendig geboren worden und hätten zumindest die ersten Wochen überlebt, wie das Team in einem Fachmagazin berichtet.

Hoffnung und Kritik

Für die einen sind die Versuche der chinesischen Forscher ein „wichtiger Schritt“, wie Eckhard Wolf vom Genzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München erklärt. Für die Erforschung neuer Therapien etwa gegen einige neurologische Krankheiten sei die Klon-Technik vielversprechend.

Für den Theologen Peter Dabrock von der Uni Erlangen, der auch Vorsitzender des Deutschen Ethikrats ist, stellen sich durch die neuen Klon-Erfolge dagegen „massive“ ethische Fragen. Es sei zum Beispiel offen, wie gesund die beiden überlebenden Affenjungen tatsächlich sind – geklonte Tiere leiden in der ersten Generation oftmals an Erkrankungen. Tierrechtler befürchten überdies eine neue Welle von Affenversuchen aufgrund der Ergebnisse der chinesischen Forscher.