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Containerschiffe im Hamburger Hafen

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ifo-Institut: Welthandel steht vor "Scherbenhaufen"

Fast ein Jahr ist Donald Trump im Amt. Von seinen anfänglichen Drohungen, sich vom freien Welthandel abzukehren, hat man im Verlauf des Jahres nicht mehr viel gehört. Aber das heißt nicht, dass er sich anders besonnen hätte. Von Christine Bergmann

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Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft kompakt am .

Relativ heimlich, still und leise gehen die Amerikaner vor und setzten ihre protektionistische Politik durch. Entweder durch die Einführung von sogenannten Handelsschutzzöllen, die die eigene Industrie schützen sollen oder durch die Blockade wichtiger Entscheidungen bei der Welthandelsorganisation WTO.

So verweigern die USA die Nachbesetzung der Richter bei den Schiedsstellen - mit fatalen Auswirkungen, meint Gabriel Felbermayr vom Münchner ifo-Institut.

"Irgendwann einmal werden diese Gerichte nicht mehr arbeitsfähig sein, die brauchen nämlich ein Quorum von drei Personen und es ist absehbar wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, das wird dieses Jahr noch passieren - also 2018, falls die Amerikaner nicht noch einlenken. Und das ist eine wirkliche Krise, die die Streitbeilegungsfunktion der WTO unterminieren kann." Gabriel Felbermayr

Der Trend zum Protektionismus scheint sich auch von den USA aus auf die anderen Länder auszubreiten - die letzte Ministerrunde der WTO ist erfolglos geblieben. Der freie Welthandel steht, so der Außenhandelsexperte des ifo-Instituts, Felbermayr, vor einem Scherbenhaufen.