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Volkswagen – Jahrespressekonferenz

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VW verdient Milliarden – Manager mit dickem Gehaltsplus

Die Stammmarke VW hat 2017 den Schwung einer starken Nachfrage in vielen Regionen genutzt und ihren Milliardengewinn deutlich steigern können. Allerdings blieben auch die Ausgaben für die Bewältigung der Dieselkrise hoch.

Wegen der guten Zahlen strichen die Vorstände mehr Geld ein als im Jahr zuvor. Der Kernbereich VW Pkw verdiente im laufenden Geschäft – bereinigt um Sonderkosten für die Dieselaffäre – rund 3,3 Milliarden Euro, 1,4 Milliarden Euro mehr als 2016. Dies teilte das Unternehmen heute bei der Vorlage der detaillierten Jahresbilanz in Berlin mit.

Diesel-Affäre kostet noch immer viel Geld

Die Abgas-Rechnung schlug bei den Autos mit dem VW-Emblem mit 2,8 Milliarden Euro zu Buche (2016: 5,2 Milliarden Euro). Konzernweit musste die Gruppe 3,2 Milliarden Euro dafür ausgeben, eine Halbierung gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz der Marke VW lag bei 80 Milliarden Euro, ein Minus von 24,3 Prozent. Jedoch ist dies nicht direkt mit dem Vorjahreswert vergleichbar, weil VW mehrere Importgesellschaften nicht mehr zur Marke zählt.

Vorstandschef Matthias Müller sagte im Rückblick auf 2017: "Es war das Jahr, in dem wir wieder in die Offensive gegangen sind." Er sei "mehr als zufrieden".

Manager mit kräftiger Gehaltserhöhung

Für die Führung bedeutet der positive Verlauf ein dickes Gehaltsplus. Die Mitglieder des Konzernvorstands kassieren insgesamt rund 50,3 Millionen Euro. Für 2016 hatte das Top-Management etwa 39,5 Millionen Euro erhalten. Spitzenverdiener ist Müller mit mehr als 10,1 Millionen Euro.

Auch Audi zufrieden

Bei der Oberklasse-Tochter Audi liefen die Geschäfte ebenfalls gut. Hier kletterte der operative Gewinn – ohne "Dieselgate"-Sonderkosten für Rückkäufe und Nachrüstungen manipulierter Autos sowie juristische Risiken – von 4,8 auf 5,1 Milliarden Euro. Der Umsatz der Marke mit den Ringen erhöhte sich im Jahresvergleich um 800 Millionen auf 60,1 Milliarden Euro.

VW-Finanzvorstand Frank Witter sagte, trotz der "Herausforderung" der weiterhin hohen Abflüsse infolge der Dieselkrise sei die finanzielle Lage solide: "Wir gestalten aktiv den Wandel unseres Unternehmens." VW will Milliarden in die Elektromobilität, das autonome Fahren und neue Dienstleistungen investieren.