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Ein Schild in Kiel (Schleswig-Holstein) am Eingang des Gebäudes der HSH-Nordbank

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Verkauf der HSH Nordbank – Sparer zittern um ihr Geld

Bis Ende Februar muss die HSH Nordbank verkauft sein. Das verlangt die EU von den Bundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein. Aber was ist mit den Zertifikaten, die die Bank an Sparer ausgegeben hat?

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Bis Ende Februar müssen das Land Schleswig-Holstein und der Stadtstaat Hamburg die HSH-Nordbank verkauft haben. Das fordert die EU, denn die HSH-Nordbank wäre während der Finanzkrise pleite gegangen, wenn Hamburg und Schleswig-Holstein sie nicht mit staatlichen Geldern gerettet hätten.

In der Folge erleben nun tausende Sparkassenkunden eine Zitterpartie. Sie haben Anleihen mit den wohlklingenden Namen "Winterzauber“, "Oster-“ oder "Sommeranleihe“ gekauft. Das aber sind Zertifikate, die die angeschlagene HSH Nordbank in den letzten Jahren ausgegeben hat.

Ungeheure Summen

Das Volumen wird auf rund fünf Milliarden Euro geschätzt. Das ist das Achtfache der Summe, die 2008 deutsche Anleger im Zuge der Lehman-Pleite verloren haben.

Werden ältere Kunden um ihr Geld gebracht?

Verbraucherschützer wie die Verbraucherzentrale Hamburg laufen schon lange Sturm gegen die Praxis der HSH Nordbank und vieler Sparkassen, solche Wertpapiere an ihre Kunden, darunter viele ältere, zu verkaufen. Diese Kunden sind rechtlich gesehen keine einfachen Sparer mehr, sondern Gläubiger der HSH Nordbank.

Werden die Anleihen noch bedient? In den Verhandlungen bis Ende Februar wird entscheidend sein, ob der neue Eigentümer, egal welcher Investor den Zuschlag erhält, bereit ist, diese Anleihen zu bedienen.

"Heuschrecken“ als Bieter

Am vergangenen Freitagabend war Abgabeschluss für die die Angebote. Interesse gezeigt hatten zuletzt vor allem amerikanische Hedgefons.

Die Zertifikate der HSH-Nordbank sind nicht durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Im Falle einer Abwicklung der HSH, die immer noch möglich ist, droht sogar der Totalverlust.