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Steigende US-Zinsen machen Schwellenländern zu schaffen

Mehr als drei Prozent bekommen Anleger inzwischen für zehnjährige US-Staatsanleihen. Außerdem scheint der Wechselkurs des Dollar weiter zu steigen, was die USA für Anleger noch attraktiver macht. Von Felix Lincke

Schwellenländer wie Argentinien und die Türkei bringt das in Schwierigkeiten, weil von dort jetzt Kapital abfließt. Beim Treffen der G20-Außenminister in Buenos Aires wird das das Hauptthema sein .Die Regierung in Buenos Aires hat den Internationalen Währungsfonds bereits um Hilfe gebeten bei der Begleichung ihrer Dollar-Schulden im Ausland. Argentinien gehört wie die Türkei zur Gruppe jener Staaten, die besonders anfällig gegenüber steigenden Zinsen sind wegen ihrer hohen Abhängigkeit von ausländischen Investoren.

Türkische Lira auf Rekordtief

Der türkische Präsident Erdogan leugnet diesen Zusammenhang und kündigte diese Woche an, er werde die türkische Zentralbank zwingen, den Leitzins zu senken statt zu erhöhen. Für seinen Wahlkampf will Erdogan die Wirtschaft so am Laufen halten. Die Folge ist ein Rekordtief der türkischen Lira gegenüber ausländischen Währungen wie dem Dollar. Wie Argentinier können Türken deshalb mit ihrer eigenen Landeswährung kaum noch Waren im Ausland kaufen und dort ihre Kredite zurückzahlen. So steigt die Verschuldung und teure Importwaren heizen die Inflation zusätzlich an. Aus Angst vor einer solchen Abwärtsspirale ziehen Investoren ihr Geld aus vielen Schwellenländern ab und legen es vor allem in Dollar an. Denn die US-Staatsanleihen werfen inzwischen eine hohe Rendite ab.