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Opel: Neustart ohne Kündigungen und mit neuer Ausrichtung

100 Tage nach der Übernahme durch die französische Peugeot-Mutter PSA macht Opel Tempo beim Unternehmensumbau. Dieser soll ohne Entlassungen klappen. Bei den Fahrzeugmodellen und der Marktstrategie wird es Neuerungen geben.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Bei seinem Neustart will der Autohersteller Opel ohne betriebsbedingte Kündigungen und Werkschließungen auskommen. Die Lohnkosten sollen über Abfindungen, innovative Arbeitszeitkonzepte und Altersteilzeit gesenkt werden, kündigte das vom französischen PSA-Konzern übernommene Unternehmen in Rüsselsheim an. 

Verhandlungen mit Gewerkschaften nötig

Die genaue Ausgestaltung wie auch der Zeitraum des Kündigungsschutzes müssen allerdings noch zwischen Konzern und Gewerkschaften verhandelt werden. Bis Ende 2018 sind die rund 19.000 Opel-Beschäftigten in Deutschland ohnehin vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen gemeinsam mit der britischen Schwestermarke Vauxhall rund 38.000 Menschen an zehn europäischen Standorten. 

Weg von GM-Technologien, hin zu E-Modellen von PSA

Opel will bei seinem Sanierungsprogramm "Pace" (engl. Tempo) mit einem schnellen Schwenk auf die Technologie des neuen Mutterkonzern PSA Peugeot in die Gewinnzone kommen. "Dies ist ein großer Tag für Opel", sagte der neue Chef Michael Lohscheller. Es seien Elektrovarianten für jede Baureihe vorgesehen. Dabei spielt der noch von General Motors (GM) entwickelte Opel Ampera-E keine Rolle mehr. Im Jahr 2020 will Opel mit PSA-Technologie bereits vier Elektro-Modelle inklusive des neuen Corsa auf dem Markt haben und vier Jahre später jedes Modell auch in einer E-Variante anbieten können. Zu diesem Zeitpunkt soll es keine Fahrzeuge auf GM-Basis mehr im Programm geben. Die Kosten pro hergestelltem Auto sollen um 700 Euro sinken, so dass bereits ab 800.000 Autos die Gewinnzone erreicht werde, kündigte Opel an. 

Markt außerhalb Europas im Visier

Auch Marktstrategisch schlägt Opel mit der Konzernmutter PSA Peugeot einen anderen Weg ein als die frühere amerikanische Mutter GM, die Opel auf Europa beschränkt und damit wichtiger Wachstumschancen beraubt hatte. So sollen bis 2022 rund 20 neue Märkte außerhalb Europas erschlossen werden. Der Gang nach China und Brasilien werde darüber hinaus geprüft, kündigte Opel-Chef Lohschneller an.