Demonstration gegen Gender Pay Gap (Symbolbild)
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Gleichstellungsmaßnahmen verringern Gender Pay Gap

In Betrieben mit Gleichstellungsmaßnahmen ist der Unterschied zwischen den Gehältern von Frauen und Männern kleiner als in Unternehmen ohne. Das hat eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg herausgefunden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Frauen und Männer verdienen in Unternehmen oft für dieselbe Arbeit unterschiedlich. Allerdings ist diese ungleiche Bezahlung der Geschlechter, der sogenannte "Gender Pay Gap", in Betrieben mit Gleichstellungsmaßnahmen kleiner als in Unternehmen ohne. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Demnach wirkt die gezielte Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmen offenbar.

Durch Gleichstellung bessere Chancen und Gehälter für Frauen

Die Forscher haben in der Studie untersucht, wie sich Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung auf die Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern auswirken. Zu diesen Maßnahmen zählen unter anderem Angebote zur betrieblichen Kinderbetreuung oder die gezielte Förderung des weiblichen Nachwuchses – beispielsweise durch ein Mentoringprogramm.

Mehr Betriebe setzen auf bessere Arbeitsbedingungen für Frauen

IAB-Forscher Florian Zimmermann erklärte diesbezüglich: "Diese Maßnahmen können zu einer Reduktion des Gender Pay Gaps beitragen, indem Frauen im Betrieb beispielsweise flexibler arbeiten können oder häufiger befördert werden." Laut der Studie ist der Anteil der Betriebe, die solche Maßnahmen angeboten haben, von 2004 bis 2016 stark gestiegen.

Und die Forscher stellen fest: "In Betrieben mit Betriebsrat oder Tarifvertrag ist der Zusammenhang zwischen den betrieblichen Maßnahmen zur Gleichstellung und der Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern stärker als in anderen Betrieben."

Betriebliche Gleichstellungsmaßnahmen sollten gefördert werden

Jede zusätzliche Maßnahme in einem Betrieb hänge mit einem um durchschnittlich 2,5 Prozentpunkte geringeren Gender Pay Gap zusammen, erklärten die Forscher am Dienstag.

Die IAB-Forscher befürworten daher eine öffentliche Förderung dieser freiwilligen betrieblichen Maßnahmen, um die Ungleichheit zwischen Frauen und Männern am Arbeitsmarkt weiterhin zu reduzieren.

Datenbasis der Studie

Das Querschnittsmodell der hier genutzten Daten des IAB basiert auf einer Verknüpfung der Befragungsdaten des IAB-Betriebspanels mit den zugehörigen Betriebs- und Personendaten der Bundesagentur für Arbeit am Stichtag 30. Juni. "Das IAB-Betriebspanel ist eine repräsentative Arbeitgeberbefragung von rund 15.500 Betrieben aller Betriebsgrößen und Wirtschaftszweige mit mindestens einer oder einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Die Befragung wird seit 1993 in den westdeutschen und seit 1996 in den ostdeutschen Bundesländern durchgeführt und stellt eine zentrale Grundlage für die Erforschung der Nachfrageseite des Arbeitsmarkts dar", so das Institut.

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