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Euro wieder über 1,20 US-Dollar

Der Wechselkurs des Euro ist heute zum ersten Mal seit 2015 über die psychologisch wichtige Marke von 1,20 US-Dollar gesprungen. Anleger rechnen mit einer anhaltenden Euro-Stärke. Von Felix Lincke

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Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Die Gemeinschaftswährung hat in diesem Jahr bereits mehr als 15 Prozent gegenüber dem Dollar in kurzer Zeit zugelegt. Denn die US-Währung gilt Anlegern nicht mehr als der sichere Hafen in Krisenzeiten. Eine außenpolitische Krise wie mit Nordkorea hat sonst immer den Dollar gestärkt. Als wichtigste Anlagewährung der Welt bot der Dollar Banken und Investoren bislang eine Art Rückzugsmöglichkeit für unsichere Zeiten.

Verstärkte Unsicherheit seit Trump

Doch seit Donald Trump geht die Unsicherheit verstärkt vom US-Präsidenten aus, weshalb einige den Dollar jetzt meiden. Das gilt insbesondere für die Nordkorea-Krise, die Trump selbst angeheizt hat, genauso wie für mögliche Handelskonflikte mit China und der EU. So fordert Trump Zölle auf US-Importe. Damit stehen die USA nicht mehr wie vorher für freien Handel und Kapitalverkehr.

Sorgen über Sturmschäden und US-Innenpolitik

Hinzu kommen Sorgen über die wirtschaftlichen Folgen des Wirbelsturms "Harvey" in den USA und die unsichere innenpolitische Lage in Washington. Von seinen versprochenen Reformvorhaben dürfte Trump wenig durchsetzen können. Umgekehrt scheint Europa sich gerade im Aufwind zu befinden. EU- und Euro-Krise haben sich entschärft und die wirtschaftliche Erholung zieht Investoren an. Da auch von den Notenbanken keine gegenläufigen Signale kommen, könnte der Aufschwung des Euro also weitergehen.