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Das Unkrautvernichtungsmittel Roundup vom Chemiekonzern Monsanto mit dem Wirkstoff Glyphosat

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EU-Kommission gibt Monsanto-Übernahme durch Bayer frei

Die EU-Kommission hat grünes Licht für die Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto durch den Chemieriesen Bayer gegeben. Die Unternehmen hätten durch Zugeständnisse die "wettbewerbsrechtlichen Bedenken" der Kommission ausräumen können.

Die EU-Wettbewerbshüter haben die milliardenschwere Übernahme des US-Saatgutproduzenten Monsanto durch den Bayer-Konzern unter strengen Auflagen erlaubt. Der Agrarchemiekonzern Bayer habe Zusagen in Höhe von rund sechs Milliarden Euro gemacht, teilte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager in Brüssel mit. Die Bedenken der Wettbewerbshüter mit Blick auf negative Folgen für Verbraucher seien damit ausgeräumt. 

Etappensieg für Bayer

Der Leverkusener Konzern will den US-Konkurrenten für etwa 62,5 Milliarden US-Dollar (etwa 51 Milliarden Euro) übernehmen. Bayer würde damit zum größten Saatgut- und Pflanzenschutzkonzern der Welt aufsteigen. Kritiker - wie etwa Öko-Landwirte und Grünen-Politiker - warnten bereits im Vorfeld vor einer zu großen Marktmacht des neuen Agrarriesen. Sie werfen dem umstrittenen US-Unternehmen zudem rüde Geschäftspraktiken vor. Die Zustimmung der US-Behörden steht noch aus. Nach den Vorgaben aus Brüssel muss Bayer nun einen Teil seines Geschäfts verkaufen. 

Bayer muss Saatgut-Geschäft abgeben

Überschneidungen zwischen Bayer und Monsanto in den Bereichen Saatgut und Pflanzenschutzmittel müssten beseitigt werden, erklärte die EU-Kommission weiter. Unlängst war bereits bekannt geworden, dass Wettbewerber BASF das Gemüsesaatgut-Geschäft der Leverkusener übernehmen will. Die Sparte hatte zuletzt einen Umsatz von 430 Millionen Euro pro Jahr. Auch diesem Verkauf muss die EU-Kommission aber noch zustimmen. 

Bayer macht gut ein Viertel seines Umsatzes in seiner Agrarchemie-Sparte, 2017 kam der Konzern hier auf Erlöse von 9,6 Milliarden Euro, dies vor allem mit Pflanzenschutzmitteln. Das Geschäft schwächelte zuletzt, die Nachfrage im wichtigen brasilianischen Markt brach ein. Der US-Konzern Monsanto aus Saint Louis im Bundesstaat Missouri kam mit seinen 20.000 Mitarbeitern zuletzt auf einen Jahresumsatz von 14,6 Milliarden Dollar (11,8 Milliarden Euro) - hauptsächlich mit Saatgut.