Bildrechte: dpa / picture-aliance

Gebrauchtwagenmarkt

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Dieselaffäre: Gebrauchtwagen fluten den Markt

Die Diskussion um Fahrverbote und die Nachrüstung von Diesel-Fahrzeugen haben viele Autobesitzer verunsichert. Am Gebrauchtwagenmarkt verkaufen sich vor allem neuere Fahrzeuge oft nur noch zu Schleuderpreisen. Von Stephan Lina

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft kompakt.

Wer einen alten Diesel bis zur Abgasklasse Euro 4 hat und sich demnächst ohnehin ein neues Auto kaufen wollte, dem winken derzeit lukrative Angebote. Zahlreiche Hersteller bieten hohe Umtauschprämien an. Ausgenommen davon sind meistens neuere Dieselautos. Deren Besitzern winken keine Prämien, ganz im Gegenteil. Sie haben nach Auskunft von Händlern schon jetzt Probleme, ihre Autos zu halbwegs vernünftigen Preisen loszuwerden.

Überangebot bei geringerer Nachfrage

Junge Gebrauchte mit Euro 5 oder Euro 6 dürften in den kommenden Monaten noch weiter unter Druck kommen, schätzt die CAR-Forschungsstelle der Universität Duisburg-Essen. Da nicht garantiert sei, dass es nicht doch zu Diesel-Fahrverboten komme, seien viele Privatkunden verunsichert und machten einen Bogen um solche Autos.

Damit entsteht gerade ein Überangebot am Gebrauchtwagenmarkt. Dieses wächst weiter an. Denn in den riesigen Leasing-Flotten von Unternehmen und Mietwagenfirmen sowie den Tageszulassungs-Beständen der Hersteller selbst dominieren bisher Dieselfahrzeuge. Und diese Autos werden in den kommenden Jahren zusätzlich auf den Markt kommen, während die Nachfrage im schlimmsten Fall zusammenbricht. Damit ist ein weiterer Preisrutsch programmiert.