Ein kleiner Durchhänger aber keine richtige Rezession, erwartet die Bundesbank - trotz Energiekrise und hoher Inflation. Die Wirtschaftsleistung dürfte zunächst schrumpfen, aber ab dem Sommer wieder etwas zulegen. Aufs Jahr gesehen sei 2023 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent zu rechnen, heißt es.
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Hohe Inflation und steigende Zinsen drücken auf Konsumlaune
Bei ihrer letzten Konjunkturprognose im Juni war die Bundesbank noch optimistisch und hatte ein Wachstum von 2,4 Prozent für möglich gehalten. Dann kam es aber zum vollständigen Stopp russischer Gaslieferungen, und die Nachfrage aus dem Ausland nach deutschen Exporten schwächte sich ab. Außerdem hat die Europäische Zentralbank die Leitzinsen kräftig angehoben. Die EZB reagierte damit auf die hohe Inflation, die der Notenbank zufolge noch lange anhalten wird. Das wiederum drückt auf den Konsum der Privathaushalte, deren Kaufkraft geringer ausfällt.
Bundesbank: Inflation bis mindestens 2025 über EZB-Ziel
Hohe Energiepreise belasten außerdem weite Teile der Industrie. Die Bundesbank rechnet inzwischen mit einer Inflationsrate von 8,6 Prozent. Im nächsten Jahr sollen die Lebenshaltungskosten um weitere 7,2 Prozent und im Folgejahr 2024 immer noch um mehr als vier Prozent steigen. Für 2025 rechnet die Bundesbank dann mit einer Inflation von 2,8 Prozent. Damit würde die Teuerungsrate in Deutschland auch noch in drei Jahren klar über dem mittelfristigen Ziel der EZB von zwei Prozent liegen.
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