Es gibt laut Bericht dabei erhebliche Branchenunterschiede: Vor allem im Hotel- und Gaststättengewerbe klagen viele Azubis dem DGB zufolge über die Zustände.
"In der Ausbildung als billige Arbeitskräfte missbraucht zu werden, das ist die Realität in dem Bereich." Elke Hannack, DGB-Vize-Vorsitzende.
Auch Berufe aus dem Handwerk wie Friseure und Lebensmittel-Fachverkäufer sowie Fachangestellte in Zahnarztpraxen finden sich am unteren Ende der Bewertungen.
Ausbildung oft ohne Plan
Insgesamt leistet über ein Drittel der Azubis regelmäßig Überstunden. Im Schnitt sind es 4,2 Stunden mehr. Von diesen Azubis bekommen laut DGB mehr als 13 Prozent weder Bezahlung noch Freizeitausgleich. Für 35 Prozent liegt kein betrieblicher Ausbildungsplan vor. Mehr als jeder zehnte Azubi übt regelmäßig ausbildungsfremde Tätigkeiten aus.
Größe ist wichtig
Am zufriedensten mit ihrer Ausbildung sind laut Report Mechatroniker, Zerspanungstechniker, Elektroniker, Industriemechaniker und Industriekaufleute. Eine Rolle bei der Zufriedenheit spielt auch die
Größe des Betriebs:
"Je größer der Betrieb, desto höhere Zufriedenheit mit der Ausbildung." Manuela Conte, DGB-Jugendsekretärin
Berufsschulen brauchen Geld
Der DGB forderte Bund und Länder auf, mehr in die Berufsschulen zu investieren: "Wir brauchen einen Berufsschulpakt, mit dem sich und Länder verpflichten, mehr Geld in die Hand zu nehmen." Technische Modernisierung und mehr Lehrkräfte seien nötig. Nur 58 Prozent der Azubis loben laut DGB die Qualität des Berufschulunterrichts. Auch sei an vielen Berufsschulen die Ausstattung mangelhaft.
Schwierige Situation am Lehrstellenmarkt
Die Situation auf dem Lehrstellenmarkt ist nach Einschätzung des Gewerkschaftsbunds weiterhin angespannt, auch wenn es im vergangenen Jahr 43.000 unbesetzte Ausbildungsstellen gab. Ihnen gegenüber stünden 280.000 junge Menschen, die im vergangenen Jahr keinen Ausbildungsplatz gefunden hätten. Vor allem Hauptschulabsolventen hätten es schwer auf dem Ausbildungsmarkt.