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Auszubildende klagen über Überstunden und Druck vom Chef

Auszubildende klagen über Überstunden und Druck vom Chef

Regelmäßige Überstunden und Druck vom Chef verleiden vielen Azubis ihre Ausbildung, so der "Ausbildungsreport 2017" des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Trotzdem sind 72 Prozent der Auszubildenden laut der Studie zufrieden mit ihrer Ausbildung.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock.

Es gibt laut Bericht dabei erhebliche Branchenunterschiede: Vor allem im Hotel- und Gaststättengewerbe klagen viele Azubis dem DGB zufolge über die Zustände.

"In der Ausbildung als billige Arbeitskräfte missbraucht zu werden, das ist die Realität in dem Bereich." Elke Hannack, DGB-Vize-Vorsitzende.

Auch Berufe aus dem Handwerk wie Friseure und Lebensmittel-Fachverkäufer sowie Fachangestellte in Zahnarztpraxen finden sich am unteren Ende der Bewertungen.

Ausbildung oft ohne Plan

Insgesamt leistet über ein Drittel der Azubis regelmäßig Überstunden. Im Schnitt sind es 4,2 Stunden mehr. Von diesen Azubis bekommen laut DGB mehr als 13 Prozent weder Bezahlung noch Freizeitausgleich. Für 35 Prozent liegt kein betrieblicher Ausbildungsplan vor. Mehr als jeder zehnte Azubi übt regelmäßig ausbildungsfremde Tätigkeiten aus.

Größe ist wichtig

Am zufriedensten mit ihrer Ausbildung sind laut Report Mechatroniker, Zerspanungstechniker, Elektroniker, Industriemechaniker und Industriekaufleute. Eine Rolle bei der Zufriedenheit spielt auch die

Größe des Betriebs:

"Je größer der Betrieb, desto höhere Zufriedenheit mit der Ausbildung." Manuela Conte, DGB-Jugendsekretärin

Berufsschulen brauchen Geld

Der DGB forderte Bund und Länder auf, mehr in die Berufsschulen zu investieren: "Wir brauchen einen Berufsschulpakt, mit dem sich und Länder verpflichten, mehr Geld in die Hand zu nehmen." Technische Modernisierung und mehr Lehrkräfte seien nötig. Nur 58 Prozent der Azubis loben laut DGB die Qualität des Berufschulunterrichts. Auch sei an vielen Berufsschulen die Ausstattung mangelhaft.

Schwierige Situation am Lehrstellenmarkt

Die Situation auf dem Lehrstellenmarkt ist nach Einschätzung des Gewerkschaftsbunds weiterhin angespannt, auch wenn es im vergangenen Jahr 43.000 unbesetzte Ausbildungsstellen gab. Ihnen gegenüber stünden 280.000 junge Menschen, die im vergangenen Jahr keinen Ausbildungsplatz gefunden hätten. Vor allem Hauptschulabsolventen hätten es schwer auf dem Ausbildungsmarkt.