Bildrechte: pa / dpa / Marcel Kusch

Die Konzernzentrale der ThyssenKrupp AG

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Stahlfusion: Politiker pochen auf Arbeitnehmer-Rechte

Wegen der geplanten Fusion von ThyssenKrupp mit Tata Steel haben Spitzenpolitiker gefordert, die Arbeitnehmer-Interessen zu wahren. "Einen Zusammenschluss um jeden Preis darf es nicht geben", sagte Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD).

Die Standorte in Deutschland müssten erhalten und betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden, erklärte Nahles in Berlin.

Die deutschen Standorte seien wettbewerbsfähig. Das müsse auch in Zukunft so bleiben. Nahles bezeichnete es zudem als wichtig, dass im Falle eines Zusammengehens der Unternehmenssitz in Deutschland liege. Nur so lasse sich die Mitbestimmung langfristig sichern. Die Konzerne hatten allerdings mitgeteilt, das Gemeinschaftsunternehmen solle seinen Sitz in den Niederlanden haben.

"Bestehende Zusagen an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen eingehalten werden." Andrea Nahles (SPD), Bundesarbeitsministerin

Die Beschäftigten mitnehmen

Auch Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) richtete Warnungen an ThyssenKrupp wegen seiner Fusionspläne. Das Vorhaben sei "von großer Tragweite für die Region, die Beschäftigten und den Stahlstandort Deutschland", sagte Zypries. Ein solcher Schritt brauche die Akzeptanz der Beschäftigten, die aber noch nicht überzeugt seien.

"Gegen die Arbeitnehmer ist keine tragfähige Lösung denkbar." Brigitte Zypries (SPD), Bundeswirtschaftsministerin

Zudem gelte mit Blick auf den deutschen Stahlkonzern: "Die Montan-Mitbestimmung ist ein hohes Gut und muss erhalten bleiben." 

Betriebsrat befürchtet massiven Jobabbau

Der Betriebsrat der Thyssenkrupp-Stahlsparte nannte die Fusionspläne eine falsche Entscheidung. "Der Vorstand hat gegen alle Warnungen alles auf eine Karte gesetzt. Das bedeutet nicht, dass wir das gutheißen", sagte der Betriebsratschef der Stahlsparte, Günter Back. Ziel müsse es nun sein, "das Schlimmste" zu vermeiden.

Back zeigte sich überzeugt, dass es bei einer Fusion nicht bei dem angekündigten Abbau von rund 2.000 Stellen bei Thyssenkrupp in Deutschland bleiben werde. Am Ende würden einem Zusammenschluss "wesentlich mehr" Arbeitsplätze zum Opfer fallen, meinte er.