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Allianz will endgültig aus der Kohle aussteigen

Der Versicherungskonzern Allianz will sich aus dem Geschäft mit der Kohleverstromung zurückziehen. Künftig sollen keine Kohlekraftwerke und Kohleminen mehr versichert werden, wie das Münchner Unternehmen heute mitteilte. Von Dirk Vilsmeier

Bis zum Jahr 2040 will die Allianz sämtliche Risiken aus den Büchern haben, die mit der Kohle zu tun haben. Das beginnt damit, dass ab sofort entsprechende Betriebe nicht mehr neu versichert werden. Aber auch bestehende Verträge sollen, wenn möglich, nicht verlängert werden. Auch bei der Geldanlage geht die Allianz einen Schritt weiter als bisher. Bislang durften Kundengelder in Firmen investiert werden, die bis zu 30 Prozent ihres Umsatzes in der Kohlebranche erwirtschaften. Dieser Anteil soll schrittweise auf null sinken. Investitionen in Unternehmen, die mit Kohle Geld verdienen sind dann passé.

Klimaziele maßgebend

Das gesamte Geschäftsmodell soll sich künftig am "Zwei-Grad-Ziel" des Pariser Klimaabkommens orientieren heißt es. Schon vor einigen Monaten hatte Konzernchef Bäte gesagt:

"Die Richtung ist eindeutig: raus."

Bislang gehört die Allianz allerdings zu den größten Versicherern der Kohlebranche. Deswegen bemängeln Umweltschutzorganisationen auch, dass der Schritt nicht schnell genug vollzogen wird. Auch wenn der Ausstieg im Grundsatz begrüßt wird. Die Münchner Rück hatte dagegen vergangenen Woche angekündigt, nicht aus dem Geschäft mit der Kohlebranche aussteigen zu wollen.