Die geplante Übernahme des Autozulieferers Grammer aus Amberg durch den chinesischen Großaktionär Ningbo Jifeng und deren Eigentümerfamilie Wang soll schnell über die Bühne gehen: Bis zum 23. Juli können die Aktionäre ihre Grammer-Papiere abgeben.
Die chinesische Familie Wang hält bereits jetzt gut 25 Prozent an Grammer. Sie bietet 60 Euro je Aktie. Grammer-Papiere lagen am Montag mit 61,50 Euro knapp darüber. Damit die Übernahme zustande kommt, müssen die Wangs nach Ablauf der Frist auf mehr als 50 Prozent an Grammer kommen.
Grammer-Vorstand unterstützt Übernahme
Der Grammer-Vorstand unterstützt die Offerte, der zweite Großaktionär Hastor hat sich dagegen ausgesprochen und erwägt, seine Beteiligung noch aufzustocken.
Die Chinesen haben weitreichende Zusagen gemacht. Ein Beherrschungsvertrag sei nicht geplant, so lange sich der Hersteller von Auto-Innenraum-Ausstattung wie Mittelkonsolen, Kopfstützen und Armlehnen solide entwickele.
"Marke und Standorte von Grammer bleiben erhalten"
Das Unternehmen soll börsennotiert bleiben. "Marke und Standorte von Grammer bleiben erhalten. Ebenso behält Grammer sein geistiges Eigentum", heißt es in der Mitteilung. Die Chinesen wollen auch nicht auf einen Personalabbau dringen.
Grammer machte 2017 mit weltweit 12.000 Mitarbeitern fast 1,8 Milliarden Euro Umsatz und 32 Millionen Euro Nettogewinn. Die Oberpfälzer bauen für die führenden deutschen Autohersteller vor allem Mittelkonsolen und Kopfstützen. Außerdem liefern sie Sitze für Traktoren und Lastwagen.