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Isco und Diego Costa (r.) bejubeln das 1:0 gegen den Iran

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Fußball-WM: Spanien strapaziert das Glück

Ex-Weltmeister Spanien hat in seinem zweiten Gruppenspiel nur mit viel Glück gegen den Iran gewonnen. Torschütze Diego Costa wurde bei seinem Tor des Tages zum 1:0 (0:0)-Erfolg angeschossen. Den Iranern wurde ein Treffer wegen Abseits aberkannt.

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Nach dem 3:3 zum Auftakt gegen Portugal schickt sich Spanien an, das Achtelfinale zu erreichen. Allerdings brauchte die Mannschaft des neuen Trainers Fernando Hierro vor 42.718 Zuschauern in Kasan eine gehörige Portion Dusel, um Fußballzwerg Iran zu bezwingen. Diego Costa erzielte in der 54. Minute das einzige Tor des Abends. Viel konnte er allerdings gar nicht dafür, denn der Mittelstürmer wurde bei seinem dritten Turniertreffer angeschossen. Die Iraner hatten weniger Glück. Ein Treffer wurde wegen Abseits nicht anerkannt. Bei zwei weiteren guten Torchancen verfehlte der Ball das Tor der Spanier jeweils knapp.

Wer in der Gruppe B das Achtelfinale erreicht, ist noch offen. Auch der Iran hat nach seinem Auftaktsieg gegen Marokko noch eine Chance, braucht dafür aber kommenden Montag einen Sieg gegen Portugal. Spanien reicht ein Remis gegen Marokko zum Erreichen der K.o.-Phase.

Iran verteidigt mit "Sechserkette"

Die Spanier standen unter Druck und durften sich keinen Ausrutscher in dieser Partie erlauben. Zudem waren die iranischen Fans in der Kasan Arena eindeutig in der Überzahl und feuerten ihr Team lautstark an. 

Überzahl hatten die von Trainer Carlos Queiroz sehr defensiv eingestellte Elf auch in der Defensive. Teilweise mit Sechserkette stellte sich der Außenseiter den spanischen Ballkünstlern entgegen und wehrte sich auch mit nicht immer legalen Mitteln. Oft befanden sich fast alle zehn iranischen Feldspieler im eigenen Strafraum. 

Torchancen erspielte sich der Weltmeister von 2010 daher zunächst kaum. Ein Freistoß von David Silva (25.) landete bei Torhüter Alireza Beiranvand, fünf Minuten später scheiterte der Offensivspieler von Manchester City mit einem Drehschuss nach Vorarbeit von Gerard Piqué. Mit einem abgefälschten Schuss hatte Silva gegen Ende der ersten Halbzeit noch einmal Pech.

Mehr Druck nach dem Wechsel

Nach der Pause erhöhten die Spanier den Druck und kamen durch Piqué, der sein 100. Länderspiel absolvierte, zu einer weiteren Gelegenheit, ehe Diego Costa der längst überfällige Führungstreffer gelang. Dabei profitierte der Stürmer davon, dass ihn Verteidiger Ramin Rezaeian beim Rettungsversuch anschoss. Für den Angreifer von Atletico Madrid war es nach dem Doppelpack gegen Portugal bereits der dritte Turniertreffer. 

Zuvor hatten die Iraner die beste Torchance: Karim Ansarifard traf bei einem Konter nur das Außennetz, kurz darauf wurde ein Treffer der Asiaten wegen Abseitsstellung per Videobeweis nicht anerkannt. In der Schlussphase wurde die Partie wesentlich unterhaltsamer, da die Iraner ihre Mauertaktik aufgeben mussten und auch die Spanier noch zu gute Tormöglichkeiten kamen. Die beste Chance zum Ausgleich vergab Mehdi Taremi in der 82. Minute mit einem Kopfball, der knapp über das Tor strich.