Bildrechte: Marko Pešić, Geschäftsführer FC Bayern Basketball

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Sportdirektor Pešić nennt Gründe für Trainer-Entlassung

Überraschend haben sich die FC Bayern Basketballer von Trainer Sasa Djordjevic getrennt. Im Interview mit BRSport nennt Sportdirektor Marko Pešić die Gründe: Obwohl die Mannschaft Spitzenreiter ist, sei sie nicht auf dem gewünschten Leistungsniveau.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

"Es ist keine Entscheidung, die emotional getroffen ist", erklärte Marko Pešić, Sportdirektor der Bayern-Basketballer, gleich zu Beginn im BR-Interview. Er habe Verständnis, dass nicht alle diese "unpopuläre" Entscheidung verstehen. Vor der Entscheidung, sich von Trainer Sasa Djordjevic zu trennen, hätten die Vereinsverantwortlichen aber "alles analyisert, was in den letzten Wochen passiert ist: den Zustand der Mannschaft, die Formkurve, das war wir machen müssen." Und dann habe man sich dafür entschieden, "jetzt einen Schnitt zu machen und dann anders die Saison zu Ende zu spielen."

Pešić betonte, dass die Entscheidung kein bisschen "emotional" getroffen wurde. Momentan will er jedoch keine Interna nach außen geben: "Ich glaube es wird im Sommer und wann auch immer genug Zeit geben, über diese Phase zu sprechen." Dann deutete er aber zumindest an, was ihn bei den Bayern-Basketballern zuletzt gestört hat - obwohl der Klub Pokalsieger und Bundesliga-Tabellenführer ist und im Eurocup immerhin bis ins Halbfinale vorgedrungen war: "Wir sind Erster in der Tabelle, aber nicht unangefochten."

Mannschafts-Form soll bis zu den Playoffs besser werden

Oder noch konkreter: "Wir müssen die Mannschaft jetzt in eine Situation bringen, dass sie sich verbessert, bis die Playoffs anfangen. Damit meine ich nicht die Ergebnisse, damit meine ich die Form, die Struktur des Spiels. Wenn man ehrlich ist, muss man sagen, dass wir seit einiger Zeit nicht auf dem Niveau sind, wo ich die Mannschaft erwartet hatte." Die Trainerentlassung habe zwar nichts mit dem Aus im Eurocup zu tun, aber die jüngste Heim-Niederlage habe "das Gesicht einer Mannschaft gezeigt, das ich nicht erlauben werde."

Pešić kritisiert fehlende Performance-Kontrolle

Pešić passt also die Spielweise in der jüngeren Vergangenheit nicht und der sportliche Leiter befürchtet, dass die Bayern-Basketballer auch in den Bundesliga-Playoffs frühzeitig scheitern könnten. Zwar hat der Geschäftsführer in der laufenden Saison weder das Ziel Meisterschaft, noch Pokal, noch Eurocup ausgegeben. Aber: "Bei mir gibt's eine Prämisse. Und die ist, dass wir unsere Performance kontrollieren müssen. Das Resultat am Ende ist nicht immer kontrollierbar, ich weiß das aus meiner Erfahrung als Spieler: Ein Erfolg ist nicht planbar", so Pešić, "aber die Performance einer Mannschaft, die Entwicklung einer Mannschaft, die Leistung einzelner Spieler ist planbar." Alles in allem also: "Es ist keine Entscheidung, weil wir am Sonntag verloren haben. Das ist nicht der Grund. Der Grund ist, weil wir der Meinung sind, dass der Zeitpunkt gekommen ist, wo wir etwas anderes machen müssen."

Hat Pešić schon einen neuen Trainer im Blick?

Im nächsten Bundesligaspiel am Ostersamstag wird Emir Mutapcic gemeinsam mit Philipp Köchling die Mannschaft coachen. Steht danach schon ein neuer Trainer parat, ist der FC Bayern auf der Suche nach einem Djordjevic-Nachfolger? "Nein. Ich weiß ganz genau, ganz klar, was wir wollen", so Pešić. Also kein neuer Trainer mehr in dieser Saison? "Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, ich weiß ganz klar, was wir wollen. Aber jetzt konzentrieren wir uns auf die nächsten zwei Tage."